"Der wendende Punkt"

Bachlers Abschied als Münchner Opernintendant

Nikolaus Bachler
Nikolaus Bachler(c) imago/Lindenthaler (imago stock&people)
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Nikolaus Bachler beendet mit 70 Jahren seine Intendanz an der Bayerischen Staatsoper nach rund 13 Jahren mit einem guten Gefühl. Fortsetzen wird Bachler seine Arbeit in Salzburg.

„Das war eine besonders starke und schöne Zeit, die trägt man natürlich in sich", sagte der scheidende Intendant Nikolaus Bachler der Deutschen Presse-Agentur in München mit Blick auf das Abschieds-Sonderkonzert "Der wendende Punkt" am Freitagabend im Rahmen der Opernfestspiele. Seine künstlerische Arbeit setzt der Steirer in Salzburg fort, als Intendant der Osterfestspiele.

Für das Abschiedskonzert in München haben viele hochrangige Künstler zugesagt, darunter Stars wie Anna Netrebko, Kent Nagano, Jonas Kaufmann, Diana Damrau, Christian Gerhaher, Kirill Petrenko oder Georg Zeppenfeld.

Zufrieden ist der 70-jährige Bachler - gebürtiger Steirer und früherer Burgtheaterchef - vor allem, weil nun wieder rund 1000 Zuschauer ins Haus dürfen, nachdem die Theater wegen der Pandemie monatelang geschlossen waren oder kaum Publikum einlassen durften. Nun darf die Hälfte der mehr als 2.000 Plätze in der Staatsoper besetzt werden. "Das ist etwas, was mich mehr bewegt", sagte Bachler. Das hätten sich die Künstler in den vergangenen eineinhalb Jahren erkämpft.

Intendanz der Osterfestspiele

Fortsetzen wird Bachler seine Arbeit in Salzburg. Seit Juli 2020 ist er dort Geschäftsführender Intendant der Osterfestspiele, 2022 wird er auch künstlerischer Gesamtleiter. Eine Tatsache, die zum Streit mit Christian Thielemann geführt hatte. Der Dirigent fühlte sich aus dem Amt verdrängt, das er derzeit noch innehat.

Inzwischen sei es aber friedlich: "Von dem Moment, an dem wir real begonnen haben, miteinander zu arbeiten, haben sich alle Dinge aufgelöst", betonte Bachler. "Wir arbeiten kollegial zusammen und sind sehr effizient. Jeder hat seinen Platz und seine Aufgaben, das funktioniert eigentlich sehr gut." Kommendes Jahr will Bachler mit der Sächsischen Staatskapelle unter Thielemann noch arbeiten. Danach wolle er neue Konzepte umsetzen.

Mit dem Abschied aus München geht auch ein Wechsel des Wohnortes einher. Bachler zieht zurück nach Wien, wie er in Interviews mit mehreren Medien ankündigte. "Ich mag München sehr gern, aber ich muss hier weg." Bachlers Nachfolger an der Staatsoper wird Serge Dorny mit Vladimir Jurowski als neuem Generalmusikdirektor. Dass sich sein Vorgänger einmischen wird, muss Dorny nicht fürchten. "Das werde ich sicher nicht, da muss man eine Distanz haben, das ist für alle gut", meinte der frühere Burgtheater- und Volksopern-Direktor.

(APA/dpa)

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