Nicht auf dem Weg des Touristenstroms, dafür an der Sprachgrenze: ein Dorf wie Unsere Liebe Frau im Walde (Deutschnonsberg).
Sanfter Tourismus

Cold- statt Hotspots: Südtirol in drei Dörfern

Warum immer dorthin, wo die meisten sind? An Südtirols Rändern liegen stillere Orte, die jeden Besuch wert sind. Eine exemplarische Rundreise über die Dörfer – ins alpine Pfunders, ans Pilgerziel in Deutschnonsberg und zur sonnigen Enklave Altrei.

Was sind die touristischen Hotspots, die gefragten Attraktionen in Südtirol? Da gibt es etliche, auch in seltsamen Zeiten wie diesen. Wir kennen sie, die bekannt schönen historischen Orte mit ihren Burgen und Schlössern, Weingütern und fast museal anmutenden Dorfkernen. Legendäre Orte, wo Palmen vor Gletscherkulisse wachsen. Romantische Kirchtürme vor Dolomitengipfeln aufragen. Und traumschöne alpine Seen liegen, überdokumentiert von Instagrammern. Das kennen wir aber auch in Südtirol: die Orte, denen man ansieht, wie schnell sie gewachsen sind, beschleunigt von der kurzen Geschichte des Massentourismus, speziell jenem im Winter. Schnell hochgeschossen und in die Breite gegangen vom Dorfgasthaus zum Hotelresort. Versehen mit mehr Türmchen und Schnitzwerk, als es echte Bautradition erlaubt.

Die Atmosphäre des Übergangs

Coldspots in Südtirol: Das sind dann die Orte, die wir nicht kennen. Wir waren noch immer nicht dort. Denn sie liegen zu weit weg von den Hotspots, oder aber zu nah dran, im Schatten. Kein helles Licht scheint auf sie, kein touristisches Development macht sie zum großen Sujet für die Werbung. Es liegt nicht an ihrer Natur. Manchmal nur an ihrer geografischen Lage oder ihrer anderen wirtschaftlichen Bestimmung. Diese Orte muss man bewusst aufsuchen. Nicht selten findet man sie an den Rändern, an den Übergängen. An Provinzgrenzen, an einer Sphäre zur nächsten, an geografischen Bruchstellen oder Sprachgrenzen zwischen dem Deutschen, Italienischen oder Ladinischen. An Grenzen zwischen Knödel und Carne Salada, Latschenkiefern und mediterranem Bewuchs. Da ist dann gut einbremsen, übernachten, bleiben, ein paar Tage Dorfalltag erleben.

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