Höchststand: 1339 Drogentote in Schottland in einem Jahr

In keiner Region in Europa sterben mehr Menschen an Drogen als in Schottland. Am stärksten betroffen ist die Region um die Stadt Glasgow.

In Schottland sind im vergangenen Jahr so viele Menschen an Drogen gestorben wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen vor 25 Jahren. Mit 1339 Drogentoten im Jahr 2020 erreichte das Land einen neuen Höchstwert, wie das Statistikamt in Edinburgh am Freitag mitteilte. Damit steigt die Zahl das siebente Jahr in Folge, im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent. Am stärksten betroffen ist die Region um die Stadt Glasgow. Zum Vergleich: In Österreich starben im Jahr 196 Menschen durch illegale Drogen. Für das Jahr 2020 liegen noch keine Daten vor.

Mit gut 21 Drogentoten pro 100.000 Einwohnern hat die nördliche britische Provinz die verheerendste Quote in ganz Europa. Sie liegt zudem dreieinhalb mal höher als der Gesamtdurchschnitt des Vereinigten Königreichs.

Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon bezeichnete die Zahlen auf Twitter als "inakzeptabel, jeder einzelne eine menschliche Tragödie". Sie wies darauf hin, ihre Regierung habe mittlerweile eine Drogen-Beauftragte und die Investitionen in den Kampf gegen Drogen erhöht. Die schottische Regionalregierung fordert seit längerem mehr Befugnisse im Kampf gegen Drogen und will auch Gesetze lockern.

Drogenmissbrauch ist seit dem Auftauchen von Heroin in den 1980er-Jahren in Schottland weit stärker verbreitet als im Rest von Großbritannien. Forscher machen unter anderem Armut und Benachteiligung für die hohe Zahl an Konsumenten verantwortlich.

(APA)

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