Österreichs größter Medienkonzern macht zwei Drittel seines Umsatzes mit Rundfunkgebühren.
Wien. Wüsste man nicht um die Sonderstellung des ORF in Österreich, müsste man das Kartellamt einschalten. Mit 966 Millionen Euro setzte das öffentlich-rechtliche Medienhaus 2020 mehr als doppelt so viel um wie der nächstgrößte Konkurrent, dominiert Fernsehen sowie Radio und erreicht online mit mehr als vier Millionen Menschen jeden sechsten Internetnutzer in Österreich.
Eine solch marktdominierende Stellung erlangt ein Unternehmen meist nur, wenn es die Mitbewerber durch Pionierarbeit und Innovation abgehängt hat – wie Google, Amazon oder Apple. Oder wenn es den Staat hinter sich hat – wie der ORF. Knapp 645 Mio. Euro seiner Erträge – das sind 66 Prozent des Umsatzes – hat der einstige Rundfunkmonopolist im Jahr 2020 durch Rundfunkgebühren eingenommen.