Die Erstbesteiger wurden berühmt, die Bergführer (hier einer aus dem Jahr 1910) blieben oft unbekannt.
Beginn des Alpinismus

Wie man die Städter auf die Gipfel bringt

Wegweiser, Führer, Kletterpartner, Seilgefährte und Gepäcksträger, all diese Aufgaben hatten Bergführer seit der Entstehung des Gewerbes im Alpenraum um 1860. Es war der Beginn des Alpinismus und die goldene Zeit der Bergerkundung.

Eigentlich ist die ursprüngliche Einstellung gegenüber den Bergen auch ganz gut nachvollziehbar: Sie stehen, wenn man von A nach B will, oft ungünstig im Weg, sie sind, je weiter man nach oben steigt, immer gefährlicher und bedrohlicher, am besten überlässt man sie denen, die beruflich damit zu tun haben, Almhirten und Jägern, und wenn man wirklich auf die andere Seite muss, wähle man einen Passweg, aber nicht die Route über den Gipfel. Im Übrigen sind die Ratschläge der Einheimischen strikt zu befolgen. Generell gilt: Auf Berge gestiegen wird nur, wenn es gar nicht anders geht. Je steiler und entlegener das Gelände, desto höher die Gefahr, auf Banditen zu stoßen, auch auf solche spiritueller Art, Dämonen und Geister.

Wir wissen, dass sich diese Einstellung änderte, durch die neue Naturwahrnehmung und die romantische Entdeckung der „schönen Landschaft“. Die Einheimischen, an die Mühsal des Lebens an den steilen Hängen gewöhnt, rieben sich die Augen, als Städter auftauchten, offenbar vertrieben von der schlechten Luft an ihrem Wohnort und auf der Suche nach unverdorbener Landschaft, mit allerlei naturwissenschaftlichem Zeugs im Rucksack, um die Naturphänomene ganz genau zu studieren.

Ein Sport. Sie kamen Anfang des 19. Jahrhunderts vor allem aus den verrußten Städten Englands, bald auch aus anderen Metropolen. High Society mit dem Reiseführer in der Hand und unzulänglich bekleidet stieß auf die Bauern des Alpenraums. Bald ging das wissenschaftliche Interesse an Pflanzen und Steinen zurück und das sportliche übernahm seine Stelle. Man wollte die Berge besteigen, weil sie da waren und weil sie eine Herausforderung darstellten.

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