Zu wenig Schatten, heißer Asphalt: Wenn der Sommer kommt, flammt auch die Kritik an der Seestadt auf. Bis nächstes Jahr will die Stadt nun aufrüsten. Ein mittäglicher Spaziergang durch Aspern.
Eine gewisse Ironie hat es dann doch: „Mutter der Bäume“ wurde die kenianische Umweltschützerin Wangari Maathai genannt, nach der in der Seestadt der wohl graueste Platz benannt ist.
Ein einzelner Baum steht in der Mitte des Platzes, zu klein, um schon richtigen Schatten zu spenden. 31 Grad hat es an diesem Tag, die von der Sonne aufgeheizten Granitbänke sind leer. „Das ist natürlich wie ein Elfmeter ohne Torwart: Wenn du genau diesen Platz nach einer Frau benennst, die Millionen Bäume gepflanzt hat. Vielleicht wäre da ein Park gescheiter gewesen“, sagt Philipp Naderer-Puiu. In der einen Hand einen Eiskaffee, die andere auf dem Griff des Kinderwagens, steht er im spärlichen Schatten, den die Häuserfront wirft. „Den Platz kannst du dir wirklich nicht ins Schmuckkästchen für eine klimafitte, moderne Stadtplanung legen.“