Heinrich Steinfests „Die Möbel des Teufels“ ist viel mehr als ein Kriminalroman. Selten liegen Absurdität und Realismus so eng beieinander. Wunderbar.
Der 1. August 1976 hat sich so tief in das kollektive Gedächtnis der Österreicher eingebrannt wie wohl kaum ein anderer Tag der vergangenen 50 Jahre. Damals stürzte in Wien die Reichsbrücke ein, ehe Stunden später Formel-1-Star Niki Lauda nur knapp seinen Feuerunfall am Nürburgring überlebte.
Auch in Leo Pragers Leben bedeutete dieser Tag eine Zäsur. Er verließ das Land, um erst 44 Jahre später, nach der Ermordung seiner Schwester Eva, einer Parlamentsstenografin, wieder in die Heimat zurückzukehren. Es wäre kein Kriminalroman, würde sich nicht vieles um die Frage drehen, warum die Frau getötet wurde. Und: warum die Brücke einst wirklich einstürzte.