Salzburger Festspiele

Stern, Revolver und Perücken singen, aber was denn?

Zwischen zwei bösen Perücken (Sebastian Mach, Tobias Hechler): Miriam Kutrowatz als Stern.
Zwischen zwei bösen Perücken (Sebastian Mach, Tobias Hechler): Miriam Kutrowatz als Stern. [ SF/Erika Mayer]
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Originell, aber akustisch problematisch: Uraufführung der Kinderoper „Vom Stern, der nicht leuchten konnte“.

Es hätte so schön sein können: Ein Libretto voll guter Ideen, das – mittels belebter Requisiten als Protagonisten – vom Theaterbetrieb, von Lampenfieber und Eitelkeit, von Eifersucht und Solidarität erzählt. Eine Komponistin, die bereits mehrfach bewiesen hat, dass sie für jeden Charakter und seine Gefühlslagen die passenden Töne findet. Ein engagiertes junges Ensemble. Und doch ging die Rechnung bei der Uraufführung der Kinderoper „Vom Stern, der nicht leuchten konnte“ von Elisabeth Naske (Musik) und Ela Baumann (Buch, Regie) nicht ganz auf.
Es beginnt mit einem Nachtwächter, der eigentlich nur in Ruhe seinen Gugelhupf essen möchte. Doch da stört ihn ein Schluchzen: Der kleine Stern hat seinen Auftritt in der Generalprobe verpatzt und nun Angst vor der Premiere. Das bekommen die Zuschauer noch gut mit, doch bald wird es verwirrend: Ein Revolver, dem gern ein Schuss auskommt, ein eitler Blumenstrauß, zwei gehässige Perücken, die dem Stern zu schnarrender Musik mit ihren Gemeinheiten noch mehr Bauchweh verursachen, ein Kerzenleuchter, der . . . ja, was eigentlich?

Das große Manko der Aufführung, der es teils auch an Tempo fehlt, ist, dass man über weite Strecken den Text schwer bis gar nicht versteht. Das liegt daran, dass Dirigent Patrick Hahn die Musik Naskes gar pompös präsentieren will, ohne die Zwischentöne zu beachten; aber auch daran, dass Naske teils zu dick aufgetragen hat, wenn etwa Barockmusik-Zitate wichtiger erscheinen als die Verständlichkeit. Da haben die jungen Sänger – obwohl einige über starke Stimmen und die meisten über gute Artikulation verfügen – ihre liebe Not, über die Rampe zu bringen, worum es geht.

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