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„Neue Sphären“ für den rot-weiß-roten Sommersport

Lukas Weißhaidinger präsentiert stolz seine Bronzemedaille in Tokio.
Lukas Weißhaidinger präsentiert stolz seine Bronzemedaille in Tokio.APA/GEORG HOCHMUTH
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Lukas Weißhaidingers Erfolgscoach zieht die Lehren aus der olympischen Diskus-Medaille.

Gregor Högler ist das Mastermind hinter der Bronzemedaille von Diskus-Ass Lukas Weißhaidinger. Für Erste wird er seinen Schützling eine Pause gönnen, um das in Tokio Vollbrachte zu genießen. Aber: „Ich sitze schon und denke, was ist noch möglich. Wir haben noch viel Interessantes vor uns“, sagte der Trainer noch in Tokio.

Für den Sommersport wünscht sich der 48-Jährige, dass Lehren aus derlei Taten gezogen werden. „Wir sind im Sommersport auf einem sehr guten Weg. Auf den Erfolgen könnte man aufbauen. Vielleicht fragt man jene, die Medaillen gemacht haben, wie sie es gemacht haben, und hört ihnen zu“, denkt Högler bereits weiter und über die Leichtathletik hinaus. Es wäre an der Zeit, Schritte zu wagen. Die Förderrichtlinien hätten gegriffen und sollten weitergeführt werden.

Insgesamt könne man als Sommersport mit Tokio mehr als glücklich sein, zufriedengeben dürfe man sich aber nicht. „Wir können den Sommersport in neue Sphären bringen. Das schaffen andere Nationen auch. Wir müssen offen sein. Es ist wichtig, dass Leute entscheiden, die Leistung bringen, und nicht Systemerhalter oder aus der Theorie heraus. Wir müssen von der Praxis zur Theorie, das wird oft anders gemacht. Ich traue mich auch, Sachen zu machen, die nicht in Büchern stehen, aber für den Athleten gut sind.“

Das Duo war zum Beispiel ein großes Risiko eingegangen in der Vorbereitung und mit der späten Anreise nach Japan. Weißhaidinger vertraut seinem Trainer, auch wenn es manchmal die eine oder andere Diskussion gebe, etwa welche Schuhe man jetzt anziehe, weil der Wurfring doch sehr rutschig ist. „Aber am Schluss wissen wir beide, dass wir ein gemeinsames Ziel haben. Eine olympische Medaille. Die haben wir, jetzt stellt sicher keiner mehr Fragen“, sagte Weißhaidinger.

Viel Herzblut

Bemerkenswert dabei: Högler macht alles praktisch allein, eigentlich müsste er ein Zehn-Mann-Unternehmen sein, hatte Weißhaidinger nach dem Finale im Olympiastadion gesagt. Unterstützung gibt es zwar in Form von finanziellen Förderungen, damit lassen sich Geräte und Physios finanzieren. Ende vergangenen Jahres bekam Högler auch einen Assistenten, der ihn unterstützt. „Aber das Herzblut stecken wir jeden Tag selbst rein“, erklärte der Trainer.

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