Extremwetter

Hitze und Brände in Urlaubsländern dauern an

Andauerndes Feuer in der Nähe eines Wohngebiets in Achaia, in der Gegend von Elekistra
Andauerndes Feuer in der Nähe eines Wohngebiets in Achaia, in der Gegend von Elekistra (c) imago images/ANE Edition (Agenturfoto via www.imago-images.de)
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Die historische Hitzewelle im Süden setzt sich fort: Bis zu 45 Grad wurden in Griechenland erwartet. 16 Verletzte forderte ein Brand auf dem Peloponnes. In der türkischen Region Bodrum mussten Dörfer evakuiert werden. Italien bittet die EU um Löschflugzeuge.

Wien/Athen. Die schwelenden Brände und die enorme Hitze sorgten in den südlichen Urlaubsländern weiterhin für Ausnahmezustände.

In Griechenland mussten 16 Menschen im Krankenhaus behandelt werden, weil sie Rauch eingeatmet hatten. In der türkischen Ferienregion Bodrum mussten wegen drohender Flammen mehrere Dörfer evakuiert werden, unter den Betroffenen waren auch Touristen. Auch Süditalien kämpfte gegen massive Brände in den Urlaubsregionen.

Griechenland wurde weiterhin von einer Dauerhitzewelle heimgesucht. Zudem sind wegen Trockenheit zahlreiche Brände ausgebrochen. Mindestens 16 Menschen mussten wegen Atemwegsbeschwerden in Krankenhäusern der Halbinsel Peloponnes behandelt werden. Mehrere Häuser im Raum der Kleinstadt Egion wurden zerstört. Die Brände konnten Sonntagfrüh eingedämmt werden. Die Brandgefahr bleibt wegen der Dürre hoch, warnte der Zivilschutz.

Unterdessen dauert die historische Hitzewelle– wie zahlreiche Meteorologen sie bezeichnen – an. Nachdem in den vergangenen Tagen die Thermometer Werte bis 43 Grad zeigten, wurden am Sonntag stellenweise Temperaturen um die 45 Grad erwartet. Am Montag und Dienstag soll es einen neuen Höhepunkt geben, teilte das griechische Wetteramt am Sonntag mit.

Auch nachts über 30 Grad

Verheerend ist, dass es auch nachts vor allem in den Ballungszentren heiß mit Temperaturen über 30 Grad bleibt. Die Städte öffneten klimatisierte Hallen für die Bewohner, die zu Hause keine Klimaanlage haben. Wann die Hitze nachlassen wird, ist unklar. Einige Meteorologen befürchteten, diese gefährliche Situation könnte bis zu zwei Wochen andauern.

Auch in der Türkei kämpften Tausende Einsatzkräfte den fünften Tag in Folge gegen schwere Waldbrände. In der Nacht auf Sonntag wurden in der Ferienregion Bodrum mehrere Dörfer evakuiert, wie der Bürgermeister Ahmet Aras sagte. Die Menschen seien unter anderem mit Booten über das Meer in Sicherheit gebracht worden. Aus einem östlichen Vorort Bodrums seien am Samstagabend auch 100 russische Touristen in Sicherheit gebracht worden.

Seit Mittwoch kämpft die Türkei mit den schwersten Waldbränden seit Jahren. Am Samstagabend waren nach Angaben von Forstminister Bekir Pakdemirli noch neun von mehr als 100 Bränden aktiv. Aktive Brandherde gab es etwa in den süd- und westtürkischen Provinzen Antalya und Mugla. Starke Winde erschwerten die Löscharbeiten. Die Brände haben nach offiziellen Angaben bisher mindestens sechs Todesopfer gefordert – fünf Menschen starben in Antalya und eine Person in Marmaris. Hunderte wurden verletzt. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan besuchte die betroffenen Regionen und sicherte den Geschädigten am Samstagabend schnelle Hilfe zu.

Italien bittet EU um Löschflugzeuge

Italien hat die EU gebeten, Löschflugzeuge zu entsenden, um die schweren Brände unter Kontrolle zu bringen, die seit Samstag im Zentrum und im Süden des Landes toben. Da alle Canadair-Flugzeuge des italienischen Zivilschutzes bereits bei Löscharbeiten engagiert sind, bat Italien um die Hilfe anderer EU-Länder, teilte die Regierung in Rom am Sonntagabend mit.

Von den Bränden besonders stark betroffen war am Sonntag die mittelitalienische Region Abruzzen. Dramatische Szenen spielten sich in der Adria-Stadt Pescara ab, in deren südlichem Teil ein schwerer Brand ausbrach. Betroffen war ein bekannter Pinienhain, die Flammen erreichten die Häuser. Einige Menschen, die gegen die Flammen kämpften, wurden verletzt. An den Stränden kam es zu einer Massenpanik, da der Wind Funken aus dem brennenden Wald bis zum Strand wehten. Badegäste flüchteten vom Strand.

In der süditalienischen Badeortschaft Campomarino Lido in der Region Molise wurden wegen Brandgefahr 97 Touristen von drei Campingplätzen von der Küstenwache per Schiff in Sicherheit gebracht, nachdem sich die Flammen ausgebreitet hatten. Weitere 900 Badegäste verließen die Ortschaft aus Angst vor den Bränden.

Schwere Brände tobten am Sonntag auch auf Sizilien, in Apulien sowie in der süditalienischen Provinz Campobasso. Seit Tagen lodern vor allem in Süditalien und auf den großen Inseln Feuer. Auch der Westen Sardiniens war besonders betroffen. Dort brannten Wälder und Häuser ab. Rettungskräfte mussten Menschen in Sicherheit bringen. Trockenheit, Hitze und starke Winde sorgen immer wieder dafür, dass sich die Brände ausbreiten.

(APA/Red)

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