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Wenn das Volk der Partei die Rote Karte zeigt

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Kuba am Wendepunkt? Das KP-Regime hat die Protestwelle rasch niedergewalzt. Aber die Ursachen für die soziale Misere sind geblieben.

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Viele Kuba-Beobachter halten diesen 11. Juli für einen Wendepunkt: Der Tag, an dem von der westkubanischen Stadt San Antonio de los Baños der Funke des Protests auf andere Städte des Landes übersprang, Tausende auf die Straße gingen, „Nieder mit der Diktatur“ und „Wir wollen Freiheit“ skandierten. Es kam wie vielfach bei solch spontanen Aufständen zu Vandalenakten, Polizeifahrzeuge wurden umgeworfen, jedoch weniger zu Plünderungen. Denn in Kubas Geschäften gibt es nicht viel zu plündern.

Der gewaltige Sicherheitsapparat des kommunistischen Regimes und regimetreue Gegendemonstranten, die Staats- und Parteichef Miguel Díaz-Canel auf die Straßen beordert hatte, machten den Protesten rasch und brutal ein Ende. Und wie immer, wenn eine Diktatur von Unzufriedenen herausgefordert wird, folgte eine Verhaftungswelle. Denn schließlich kann nicht sein, dass eine Partei, die angeblich im Namen des Volkes regiert, von eben diesem Volk die Rote Karte gezeigt bekommt.

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