Wenn der Strand brennt: Feuer in Touristenorten am Mittelmeer

Die Feuerwehrleute in zahlreichen Touristenorten am Mittelmeer kommen nicht zur Ruhe: Am Sonntag wüteten weiterhin Hunderte verheerende Waldbrände. >>Zum Artikel.
Im Bild: Feuer im Mittelmeer-Ort Marmaris an der türkischen Küste.

In der Südtürkei wurden erneut Dutzende Hotels und Dörfer evakuiert.
Im Bild: eine Luftaufnahme des Waldbrands bei Marmaris in der Region Icmeler.

Besonders heftig ist die Situation in der Türkei, wo die Flammen immer wieder durch starke Winde angefacht werden.
Im Bild: Eine Luftaufnahme vom Mittelmeer-Touristenort Manavgat in der Türkei.

Im beliebten Urlauberort Bodrum wurde laut dem Sender CNN Türk ein ganzes Viertel evakuiert, 540 Menschen mussten per Boot in Sicherheit gebracht werden, weil die Straßen nicht mehr benutzbar waren.
Im Bild: Löscharbeiten bei Marmaris an der türkischen Mittelmeerküste.

Für die Türkei sind es die schlimmsten Brände seit gut einem Jahrzehnt. Seit Jahresbeginn wurden nach Behördenangaben fast 95.000 Hektar Fläche durch Brände zerstört. In den Jahren 2008 bis 2020 waren es im selben Zeitraum durchschnittlich nur rund 13.000 Hektar.
Im Bild: eine Brandruine in der türkischen Stadt Manavgat

In Griechenland kämpften am Sonntag 300 Feuerwehrleute weiter gegen mehrere Brände auf dem Peloponnes.
Im Bild: Ein CH-47D Chinook Helikopter wird am Strand von Labiri nahe der griechischen Stadt Patras von Badegästen beim Auffüllen des Löschtanks beobachtet.

Laut dem Zivilschutz waren seit Samstag 58 Brände auf der Halbinsel ausgebrochen, von denen die meisten jedoch rasch unter Kontrolle gebracht werden konnten.
Im Bild: Löscharbeiten in Labiri.

Fünf Dörfer in der Nähe der Stadt Patras mussten evakuiert werden.
Im Bild: Verbrannte Bäume in Labiri, östlich von Patras.

Auch aus dem kleinen Badeort Loggos wurden fast hundert Einwohner und Touristen in die nahe gelegene Stadt Egio gebracht.
Im Bild: Verbrannte Gebäude in Labiri

Der Bürgermeister des Dorfes Egialia sprach von einer "ungeheuren Katastrophe". "Wir haben über Nacht draußen geschlafen, wir hatten solche Angst, dass wir kein Haus mehr haben könnten, wenn wir aufwachen", sagte ein Bewohner des Dorfes Labiri dem Sender Skai.
Im Bild: ein verbranntes Autowrack in Labiri.

Wie die Lokalzeitung "Patras Times" berichtete, zerstörten die Flammen in der Stadt rund 30 Häuser, landwirtschaftliche Schuppen und Ställe.
Im Bild: Löscharbeiten in Labiri

Auch in Italien kämpft man in mehreren Regionen gegen Waldbrände. Auf der bei Touristen beliebten Insel Sizilien brachen demnach die meisten Feuer aus. Dort kämpfte die Feuerwehr am Sonntag weiter gegen Brände bei Catania, Palermo und Syrakus.
Im Bild: Feuer am Strand Le Capannine in Catania, Sizilien.

Die Bauerngewerkschaft Coldiretti vermutet, dass nicht nur Hitze und Dürre für die große Zahl verantwortlich sind, sondern auch kriminelle Machenschaften. Während auf Sizilien in den vergangenen Tagen Temperaturen von 39 Grad und im süditalienischen Bari 40 Grad gemessen wurden, erlebt der Norden des Landes derzeit schwere Gewitter.
Im Bild: Feuer am Strand Le Capannine in Catania, Sizilien.