Der israelische Immo-Investor will nach 2019 einen weiteren Versuch wagen. Derzeit hält Gazit Globe fast 74 Prozent an der auf Einkaufszentren in CEE spezialisierten Atrium. Der Aktienkurs von Atrium reagiert mit plus zehn Prozent.
Der Immobilieninvestor Gazit Globe will die auf Einkaufszentren in Osteuropa spezialisierte Atrium European Real Estaste Ltd. komplett übernehmen. Das hat Atrium mit Sitz auf der Kanalinsel Jersey am Montag bestätigt. Der Aktienkurs von Atrium sprang nach dem Übernahmeangebot zeitweise um zehn Prozent in die Höhe. Gazit Globe gehörten zuletzt 73,8 Prozent von Atrium. Im Jahr 2019 war Gazit Globe mit einem Übernahmeoffert gescheitert.
Für die noch nicht in ihrem Eigentum stehenden Atrium-Aktien bietet die Gazit Globe Ltd. mit Sitz in Tel Aviv (Israel) jetzt 3,35 Euro pro Anteilsschein. Der Kurs kletterte daraufhin am Montagvormittag um bis zu 10,07 Prozent oder 29 Cent auf 3,22 Euro. Später fielen die Titel auf 3,19 Euro zurück, noch immer ein Plus von 8,7 Prozent.
Einstieg in Wohnimmobilien geplant
Atrium gehören 26 Immobilien mit einer Gesamtbruttomietfläche von rund 809.000 Quadratmetern und einem Gesamtmarktwert rund 2,5 Mrd. Euro. Die Immobilien befinden sich überwiegend in Polen, aber auch in Tschechien, der Slowakei und Russland. Künftig will sich Atrium auch im Segment Wohnimmobilien betätigen.
Von den insgesamt knapp über 400 Mio. Atrium-Aktien hielt Gazit Globe nach letzten Angaben gut 295 Mio. Stück oder 73,8 Prozent. Der Rest (mehr als 105 Mio. Stück) wurde dem Streubesitz zurechnet.
Bereits einmal, 2019, wollte Gazit Globe die Atrium European Real Estate, die frühere Meinl European Land (MEL), komplett übernehmen, scheiterte aber. Damals hielt Gazit Globe 60 Prozent an Atrium, die mit 1,4 Mrd. Euro bewertet war.
Zahlen ähnlich wie 2019
Im ersten Halbjahr 2021 erreichte Atrium bei Umsätzen und Besucherzahlen zu 67 bzw. 62 Prozent das Niveau vom ersten Halbjahr 2019. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2020 schauen die Bilanzzahlen beim Einkaufszentren-Betreiber wie folgt aus: Die Nettomieterlöse sanken von 71,4 auf 62,7 Mio. Euro, das EBITDA gab von 61,6 auf 51,9 Mio. Euro nach. Die operative Marge blieb mit 90,2 Prozent stabil.
(APA)