Kolumne „Führungsfehler“. „Das sind Ihre Routineaufgaben“, weist die Personalchefin die neue Chefassistentin ein. „Und ansonsten machen Sie alles, was die Chefin will.“
In diesem Moment rauscht die Chefin aus dem Büro. "Wären Sie so gut...?" sagt sie - und weg ist sie.
Die Assistentin hat keine Idee, was sie tun soll. Sie läuft der Chefin nach: "Was bitte soll ich tun?"
Chefin: "Ja, bis heute Vormittag..."
Assistentin, leicht verzweifelt: "Ja was denn bitte?"
Chefin, genervt: "Na, das Paket an den Kunden X zur Post bringen. Darüber habe ich doch vor einer Stunde mit dem Techniker Y gesprochen."
Techniker Y weiß von nichts. Ihm hat die Chefin nur gesagt, dass "ein wichtiger Kunde auf die Lieferung wartet" und "jemand" sich darum kümmern soll.
Die Assistentin geht zur Chefin: "Ich erledige jede Aufgabe für Sie. Aber Sie müssen mir sagen, wer was bis wann machen soll. Ich kann nicht Gedankenlesen.“
Die Chefin schnappt empört nach Luft. „Also – wenn Sie die freundliche und wertschätzende Kommunikation in unserer Firme nicht mittragen….“
Assistentin „… werde ich mir einen anderen Job suchen müssen.“
Und so geschah es.
Diese Kolumne startete im Jänner 2015 mit dem Anspruch, die lustigen, traurigen, zum Kopfschütteln anregenden, manchmal auch tragischen Varianten von Führungsfehlern abzubilden. Die finden sich überall: im gigantischen Konzern genauso wie in der Kleinfamilie.
Wenn Sie einen Führungsfehler loswerden wollen, schreiben Sie an: andrea.lehky@diepresse.com
Ähnlichkeiten mit realen Personen und Organisationen sind zufällig und nicht beabsichtigt.