Quergeschrieben

Ein paar wirksame Methoden, sich ins Knie zu schießen

Rechtspopulisten und Souveränisten werden es allein nicht schaffen, die EU zu zerstören. Dazu braucht es den Einsatz der höheren Chargen in der Union.

Europa ist eine Erfolgsgeschichte, die viele für unverdient halten. Da sich ihr Ende vorläufig noch nicht abzeichnet, wird darauf hingearbeitet, es zu beschleunigen.
Eine wichtiges Zwischenziel ist die Zerstörung der EU. Gemeinhin wird angenommen, dass sie von den rechtspopulistischen und souveränistischen Parteien angestrebt wird, die an allen Ecken zündeln. Da ist was dran, aber die Souveränisten sind Dilettanten im Vergleich mit den höheren Chargen der EU. Der niederländische Ministerpräsident, Mark Rutte, zum Beispiel ist der Meinung, dass die Ungarn in der Union nichts verloren hätten, er könne sie halt nur – leider, leider – nicht hinausdrängen.

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Bekanntlich ist in Ungarn seit Juni ein Gesetz in Kraft, das es unter anderem verbietet, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren mit den Sexualpraktiken von Lesben und Schwulen vertraut zu machen. Über die Qualität des Gesetzes kann man streiten, doch Jugendschutz und Sexualerziehung liegen nun einmal in der Kompetenz der Mitgliedstaaten. Also werden „Grundwerte“ beschworen, über die es naturgemäß keine Debatte geben kann.
Seit sich in der EU-West ein immer rascherer Wertewandel vollzieht, der keinen Einwand duldet, gelten die Rechte der Homo-, Trans-, Inter- und Bisexuellen (LGBTIQ) und ihrer Lobby als sakrosankt. Zwar dürfte sich dieser Wertewandel früher oder später auch in der EU-Ost durchsetzen, aber das könnte noch zehn, zwanzig Jahre dauern, und das ist zu lang für die Geduld der Promotoren des Wertewandels.

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