Die Ortschaft Krioneri 25 Kilometer nördlich vom Athener Stadtzentrum wurde vorsorglich evakuiert. Die Elektrizitätsgesellschaft schaltete einen großen Verteiler in der Region ab.
Im Norden Athens wütet erneut ein gewaltiger Waldbrand, den die Feuerwehr bis zum frühen Donnerstagabend nicht unter Kontrolle bringen konnte. Die Elektrizitätsgesellschaft schaltete einen großen Verteiler in der Region ab. Das Unternehmen kündigte an, in Athen stellenweise den Strom zu unterbrechen, um die Versorgung insgesamt aufrechterhalten zu können. Die Bürger sollen im Laufe des Abends informiert werden, wann es wo keinen Strom gebe.
Die Einsatzkräfte der Feuerwehr hatten am Abend nur noch wenig Zeit - sobald die Dunkelheit hereinbricht, können die Löschflugzeuge und -hubschrauber nicht mehr arbeiten. Die Ortschaft Krioneri 25 Kilometer nördlich vom Athener Stadtzentrum wurde vorsorglich evakuiert. Auch die zentrale Autobahn des Landes zwischen den Metropolen Athen und Thessaloniki ist mittlerweile in der betreffenden Region gesperrt.
Erst vor zwei Tagen war im Norden Athens ein großer Brand ausgebrochen, der jedoch unter Kontrolle gebracht werden konnte. Auch in vielen anderen Gegenden des Landes brennt es nach langer Trockenheit und Hitze. Zahlreiche Ortschaften wurden evakuiert, viele Häuser fielen den Flammen zum Opfer. Einen Überblick über die Schäden gibt es bisher nicht. Nach jetzigem Stand hat das Feuer jedoch noch keine Menschenleben gefordert.
Leere Wasserschläuche auf Griechenlands zweitgrößter Insel Euböa (Evia), der Ort Pefki wurde Opfer der Flammen. APA/AFP/ANGELOS TZORTZINIS Dieses griechische Dorf konnte größtenteils vorm Feuer beschützt werden - ringsum sind die Wälder abgebrannt. APA/AFP/Satellite image ©2021 Ma Hunderten Bewohnern der Insel Euböa blieb nur die Flucht per Fähre. REUTERS Eine Satelitenaufnahme mit Rauchschwaden auf der Insel nördlich von Athen. APA/AFP/Satellite image ©2021 Ma Das Feuer hat ein Haus im Ort Pefki umzingelt. imago images/ANE Edition Die Türkei kämpft nach Angaben von Präsident Recep Tayyip Erdogan gegen die schlimmsten Waldbrände ihrer Geschichte. Im Bild: ein Dorf nahe Marmaris. (c) REUTERS (UMIT BEKTAS) In den Waldbrandgebieten in der Türkei haben die Flammen ein Kohlekraftwerk erfasst. "Die Flammen sind auf das Gelände des Kraftwerks übergesprungen", twitterte am Mittwochabend der Bürgermeister von Milas, Muhammet Tokat. (c) APA/AFP/YASIN AKGUL (YASIN AKGUL) Das Kraftwerk nahe der Westküste der Türkei sei vollständig geräumt worden. In der Türkei wüten bei großer Hitze und starken Winden seit Tagen verheerende Brände. APA/AFP/YASIN AKGUL In der Türkei kam für acht Menschen jede Hilfe zu spät. Derart große Brände habe es in der Türkei seit mehr als zehn Jahren nicht gegeben, sagte Doganay Tolunay, Forstingenieur an der Istanbul-Universität. 2008 habe es zuletzt Feuer ähnlicher Ausmaße gegeben. Im Bild: ein Feuer nahe Marmaris. (c) REUTERS (UMIT BEKTAS) Laut Tolunay fielen bisher schätzungsweise mehr als 100.000 Hektar Land den Feuern zum Opfer. Allein in Mugla wurden bisher 2000 Häuser beschädigt, 16.000 Menschen mussten dem Innenministerium zufolge ihre Unterkünfte verlassen. In Antalya schätze man den Schaden noch deutlich höher. Im Bild: Freiwillige im Einsatz gegen die Brände in der Nähe von Marmaris. (c) REUTERS (UMIT BEKTAS) Die Feuer wüten seit Tagen an der bei Touristen beliebten Mittelmeerküste. In türkischen Fernsehsendern erzählten Betroffene von ihrer Flucht vor den Flammen. Im Bild: Boote wurden in der Nähe von Marmaris vor den Flammen in Sicherheit gebracht. (c) REUTERS (UMIT BEKTAS) Landwirte der Region berichteten, sie hätten teilweise ihr Vieh dem Feuer überlassen müssen und all ihr Hab und Gut verloren - hier ein Bild aus Mugla. (c) APA/AFP/YASIN AKGUL (YASIN AKGUL) In der Türkei befördern die Brände auch die politische Debatte. Von Beginn an wurde besonders in den sozialen Medien Kritik an der Ausstattung der Einsatzkräfte laut. Zu wenige Löschflugzeuge, zu wenig Vorbereitung auf derartige Krisen. Im Bild: ein Strand in Mugla. (c) APA/AFP/YASIN AKGUL (YASIN AKGUL) Laut dem türkischen Luftfahrtverband verfügt die Türkei über drei Löschflugzeuge und 17 Helikopter. Zum Vergleich: Griechenland verfügt über mehr als 40 Löschflugzeuge und 25 Hubschrauber. Im Bild: ein Strand in Mugla. (c) APA/AFP/YASIN AKGUL (YASIN AKGUL) "Die Wälder in der Mittelmeerregion werden von einer neuen Generation von Bränden heimgesucht", hieß es in einer Mitteilung des WWF. Im Bild: Rettungsaktion für einen Hirtenhund in Mugla. (c) APA/AFP/STRINGER (STRINGER) Die Umweltorganisation befürchtet, "dass im gesamten Mittelmeerraum in diesem Jahr erneut mehr als eine halbe Million Hektar Wald in Flammen aufgehen werden". Im Bild: Die Feuerwalze nähert sich dem Kermerkoy Kohlekraftwerk in Oren. (c) APA/AFP/YASIN AKGUL (YASIN AKGUL) Die Türkei und Griechenland erfasst seit Tagen eine Hitzewelle mit Extremtemperaturen. Es herrschen teilweise über 40 Grad, "die Böden trocknen aus, es ist lang kein Niederschlag gefallen", sagte Andreas Friedrich, Pressesprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Im Bild: eine Satellitenaufnahme von Copernicus Sentinel-3. (c) APA/AFP/EUROPEAN SPACE AGENCY/HA (HANDOUT) Mit der großen Hitze steigt in den Ländern auch der Stromverbrauch. In der Türkei fiel am Montag bereits in zahlreichen Orten des Landes der Strom aus. Im Bild: das Feuer bei Oren nahe des Kohlekraftwerks. (c) APA/AFP/STR (STR) Grund sei der mit der Hitze stark gestiegene Verbrauch, hieß es in einer Mitteilung des Ministeriums für Energie und natürliche Ressourcen. Im Bild: das Feuer in der Küstenstadt Oren. (c) APA/AFP/STR (STR) Niederschlag sei auch bis Ende der kommenden Woche in allen drei Ländern nicht in Sicht, hieß es vom DWD. Für die nächsten zehn Tage halte das trocken-heiße Wetter an. Im Bild: das Feuer nähert sich der Stadt Oren. (c) APA/AFP/STR (STR) Die Brandgefahr werde angesichts der Dürre auch nach dem Ende dieser Hitzewelle enorm sein, warnten Meteorologen: Wenn Winde einsetzten, könne es zu verheerenden Feuern kommen. Im Bild: Anrainer versuchen das Feuer in der Stadt Oren in den Griff zu bekommen. (c) APA/AFP/STR (STR) Flucht von der Insel Euböa (APA/dpa)
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