Der Theatersommer ist noch nicht zu Ende

(c) Jake Tazreiter
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Zeno Staneks „Hin & Weg“-Festival mit aktuellen Texten in Litschau im Waldviertel. Neue Intendantin bei Art Carnuntum. Thomas Bernhard in Gmunden.

„Hin & Weg“-Festival

Kurz, bündig, aktuell und an ausgefallenen Schauplätzen, das sind charakteristische Eigenschaften von Zeno Staneks „Hin & Weg“-Festival“ in Litschau. „Mut und Vergänglichkeit“ lautet das heurige Motto der „Tage für zeitgenössische Theaterunterhaltung“. Von 13. Bis 22. August werden Absinthfluten und andere Strategien gegen die Verlassenheit unter die Lupe genommen, ferner ein sehr bekannter Repräsentant der österreichischen Medienlandschaft, Machtspiele an Universitäten oder der Schwarzmarkt der Träume. Der Versicherungsanstellte Franz Kafka begegnet seiner Geliebten Milena Jesenska in Martina Winkels Schattenspiel mit Musik („1000 Briefe von mir und 1000 Wünsche von dir“, 14./15. August, Zetschenwiese beim Strandbad), gleich zwei Aufführungen steuert die junge Regisseurin Fritzi Wartenberg bei: „Gib mir ein F.“ über die Frage wie man Feminismus leben kann (Glasfoyer, 14./15. 8.) und „Bei aller Liebe, jetzt wird gefotzt!“, hierbei geht’s darum: Was bleibt von der Highschool-Passion? (20./21. 8., Herrenseetheater). Unser Foto zeigt: „Wer hat Angst vorm weißen Mann?“ nach einem Film von Wolfgang Murnberger: Ein Stromschlag rafft einen konservativen Metzgermeister beim Grillen hinweg, danach wird sein Geist an den afrikanischen Asylwerber Alpha gekettet, gemeinsam müssen die zwei die bankrotte Fleischerei retten – für die Erbin Zita (mehrere Termin in Litschau von 14. Bis 21. August).

Art Carnuntum

Nach dem plötzlichen Tod des langjährigen Intendanten Piero Bordin im März hat seine Tochter Constantina Bordin das beliebte Festival mit internationalem Anspruch übernommen. Sie widmet sich heuer Dionysos, um den Ruf des Wein-und Theatergottes ist es ja nicht zum Besten bestellt, angeblich soll er ein zügelloser Wüterich gewesen sein, der auch für Wahnsinn, Ekstase und Fruchtbarkeit zuständig war. „Die Rückkehr des Dionysos“ wird am 28. 8. bei einem Symposion im Archäologiepark Carnuntum mit Experten aus Patras, Rom und Deutschland begangen: von 12.30 bis 17 Uhr (Seminarraum, Infozentrum). Am 27. 8 um 20.30 Uhr zeigt das Attis-Theater aus Athen im Amphitheater von Petronell „Exodos“, eine Montage aus Texten der Tragödien „Medea“, „Alkestis“, „Antigone“ usw. mit Sophia Hill in der Regie von Theodoros Terzopolous. Zuvor gibt es ab 18 Uhr eine Hommage an Piero Bordin, den Gründer von Art Carnuntum (Fotoausstellung im Amphitheater Petronell-Carnuntum).

Festwochen Gmunden

„Es gibt keinen größeren Unsinn/Als jungen Künstlern zu helfen“, unter diesem Motto lesen Barbi Markovic, Marie-Luise Stockinger, Michael Maertens, Franz-Xaver-Mayr am 8. August in Ohlsdorf Thomas Bernhard, der heuer der Jahresregent der Festwochen Gmunden ist. Weitere der bekannten und beliebten markigen Sprüche des Dichters finden sich in „Der Untergeher“ (Martin Schwab liest am 10. 8. aus Bernhards Glenn-Gould-Roman), „Minetti. Porträt des Künstlers als alter Mann (Klaus Maria Brandauer trägt am 13. 8. aus diesem Buch vor) oder „Holzfällen. Eine Erregung“ (mit Claus Peymann am 15. 8.) Bei den Festwochen Gmunden gibt es auch viel Musik. Julia Hagen und Ariane Haering musizieren am 14. 8. Werke von Beethoven und Schostakowitsch.  

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