Künstlerische Forschung

Unsichtbare Verführung mit fatalem Ausgang

Erdöl im Fokus
Erdöl im FokusGetty
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Erdöl ist tief in unsere zivilisatorische Identität eingeschrieben – im Alltag dennoch wenig präsent. In einer ungewöhnlichen Kooperation erforschen Künstler und Erdöltechniker die Substanz neu.

Es war im Jahr 2008, im schottischen Aberdeen, als der Künstler Ernst Logar das erste Mal mit Erdöl in Berührung kam. Also mit dem Rohstoff an sich. Denn in seiner Weiterverarbeitung – angefangen vom Kraftstoff über Plastiksackerln, Kaugummi und Kleidung bis hin zu Hautcreme und Lippenstift – ist die Substanz aus unserem Alltag kaum wegzudenken. „Unsere Identität ist vom Erdöl geprägt, aber gleichzeitig ist der Rohstoff schwer zu greifen“, sagt Logar, heute wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität für angewandte Kunst Wien. „Er hat schwierige Eigenschaften, ist toxisch und haptisch unangenehm.“ Für die meisten ist Erdöl etwas Abstraktes und wird lediglich monetär über den Erdölpreis oder den Geruch an der Tankstelle erfahren.

Aus dieser Überlegung heraus ist das künstlerische Forschungsprojekt „Reflecting Oil“ entstanden, das Logar leitet – eine Kooperation zwischen der Angewandten Wien und der Montanuniversität Leoben (Holger Ott). Die Künstlerinnen und Künstler arbeiten außerdem mit Forschenden der kanadischen Universitäten Alberta und Waterloo zusammen. Unterschiedliche Methoden und Fragestellungen vermischen und ergänzen sich dabei. Zusätzliche Aspekte bringen Interviews mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Psychologie, Ökonomie, Ökologie und Soziologie ein.

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