Quergeschrieben

Studenten – Spielball zwischen Universitäten und Ministerium

Sieben Wochen vor Semesterbeginn sind viele Fragen offen. Die Unis warten auf Vorgaben der Bürokratie, diese verweist auf die Autonomie der Unis.

Klar, es gibt im Moment kein wichtigeres Thema als die Bestellung des ORF-Generalintendanten nächste Woche. Mit angehaltenem Atem wartet die Republik darauf. Weil das die Jungen wenig interessieren dürfte, kann man die Perspektive vielleicht doch eher in die Zukunft drehen.Gastkommentare und Beiträge von externen Autoren müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen.

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Dazu sind neusprachliche Kenntnisse aber Voraussetzung. Wissen Sie, was „blended learning“ in „flipped classrooms“ ist? Oder kennen Sie gar den „Fresh-(wo-)men Focus“? Nein? Die Begriffe finden sich nicht im Wörterbuch, meinen „gemischtes Lernen“ in einem „umgedrehten Klassenzimmer“. Hinter dem dritten Begriff halten sich Erstsemestrige versteckt. Übrigens: Bei aller Liebe zu Anglizismen, die jetzt in der Diskussion voll ausgebrochen ist, die Einteilung im US-Bildungssystem kennt keine „freshwomen“, nur freshmen. Man kann es also auch übertreiben.

Diese Erstsemestrigen, zu denen man eigentlich auch die Drittsemestrigen des Studienjahrs 2020 zählen muss, sollen nach dem Willen von Bildungsminister Heinz Faßmann ab Oktober die Universitäten „hautnah erleben“ können. Der Begriff „hautnah“ hat schon was, wenn man an die Delta-Variante von Covid-19 und daran denkt, dass dieses Erlebnis durch die Einhaltung der 3-G-Regel ermöglicht werden soll, es aber bis dato unklar ist, wie, und der Fokus von Politik und Öffentlichkeit fast ausschließlich auf Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren gerichtet ist. Politisch ergibt das Sinn, weil Eltern und Lehrer eine beachtliche Wählerklientel mit Druckpotenzial sind.

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