Deutschland: Politiker für Deutschpflicht am Schulhof

Deutschland Politiker fuer Deutschpflicht
Deutschland Politiker fuer Deutschpflicht(c) Clemens Fabry
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Es helfe der Integration, wenn Deutsch auch auf dem Pausenhof gesprochen werde, sagt der FDP-Generalsekretär. Die Integrationsbeauftragte der Regierung schloss sich der Forderung an.

Im Streit um eine bessere Integration von Ausländern in Deutschland regt die FDP eine Deutschpflicht auf Schulhöfen an. FDP-Generalsekretär Christian Lindner sagte der "Bild"-Zeitung (Mittwochausgabe): "An manchen Schulen sind Deutsche inzwischen die Minderheit. Es hilft der Integration, wenn dort Deutsch nicht nur im Unterricht gesprochen wird, sondern auch auf dem Pausenhof." Lindner verwies auf erste Schulen, an denen es entsprechende Vereinbarungen zwischen Lehrern, Eltern und Schülern gebe. "Das ist ein gutes Beispiel für andere", sagte der FDP-Generalsekretär.

Die Integrationsbeauftragte der deutschen Regierung, Maria Böhmer (CDU) schloss sich der Forderung an. "Vor einem Jahr hat diese Diskussion noch einen Aufschrei hervorgerufen. Heute hat sich die Erkenntnis durchgesetzt: Deutsch muss verpflichtende Schulsprache sein", sagte Böhmer der Zeitung "Die Welt" (Donnerstagausgabe).

Gegen Migranten-Quoten

Böhmer wandte sich zugleich gegen den Vorschlag des Deutschen Philologenverbands, Schüler mit Migrationshintergrund gleichmäßig auf unterschiedliche Schulen zu verteilen. Der Verbandsvorsitzende Heinz-Peter Meidinger hatte am Dienstag in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dapd dafür plädiert, die Quote von Migrantenkindern in einer Klasse zu begrenzen. Hintergrund der Diskussion sind jüngste Klagen über "Deutschenfeindlichkeit" an Schulen.

In Österreich gab es eine ähnliche Diskussion im Juni: Damals hatte eine katholische Privatschule in St. Johann in Salzburg eine Deutschpflicht am gesamten Schulgelände in der Hausordnung verankert. Eine Überprüfung im Ministerium habe ergeben, dass die Regelung legal sei. Kritik kam von den Grünen, Applaus wie zu erwarten von den Freiheitlichen.

(APA/dapd)

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