Leichtathletik

Wer lächelnd einen Marathon läuft

Kipchoge lief in beeindruckender Manier zu seinem zweiten Olympia-Gold.
Kipchoge lief in beeindruckender Manier zu seinem zweiten Olympia-Gold. APA/AFP/CHARLY TRIBALLEAU
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Weltrekordler Eliud Kipchoge lief auch in Sapporo wie erwartet zu Olympiagold, ab Kilometer 30 lief der Kenianer ein einsames Rennen. Der Superstar genoss dessen Strapazen und lächelte: „Das ist das Glück.“

Eliud Kipchoge verteidigte im Olympia-Marathon von Sapporo seinen Rio-Titel. Der Weltrekordler aus Kenia, 36, siegte bei heißen und schwülen Verhältnissen in 2:08:38 Stunden. Er ist der erst dritte Läufer der Geschichte, der einen Olympiasieg über die 42,195 km wiederholte. Zuvor war dies dem Äthiopier Abebe Bikila (1960/64) und Waldemar Cierpinski aus der DDR (1976/80) gelungen.

Der Superstar aus Eldoret sagt: „Ich denke, ich habe mein Vermächtnis mit dem zweiten Sieg in Folge erfüllt. Ich hoffe, das hilft, andere zu inspirieren.“

„Wollte meine Fitness testen“

Wie vorhergesagt hatte sich Kipchoge ab Kilometer 30 von seinen Kontrahenten abgesetzt und war zu einem überlegenen Erfolg gestürmt. Eine weitere Glanztat nach dem Weltrekord (2:01:39 Stunden 2018 in Berlin) und dem Durchbruch der Zwei-Stunden-Schallmauer im Oktober 2019 in Wien (1:59:40 Stunden). „Ich wollte der Welt zeigen, dass das ein wunderschönes Rennen ist. Ich wollte meine Fitness testen, wollte testen, wie ich mich fühle. Ich wollte zeigen, dass wir Hoffnung für die Zukunft haben können.“ Auf die Frage, warum er immer wieder während des Rennens gelächelt habe, meinte er: „Dieses Lächeln ist das Glück. Man sagt, dass man glücklich sein muss, um diese Welt zu genießen.“ Beobachter meinten, es sei für ihn wie ein Spaziergang gewesen.
Österreichs Rekordhalter Peter Herzog belegte in 2:22:15 Stunden Platz 61. Bei Lemawork Ketema machte sich eine alte Verletzung bemerkbar, er gab wegen Schmerzen auf.

Herzog, seit Oktober 2020 ÖLV-Rekordler mit 2:10:06 Stunden, und Ketema fanden sich in Verfolgergruppen wieder. Herzog ging bei der Halbmarathonmarke mit 1:07:44 Stunden (+2:31 Min.) durch. Der Heeressportler, 34, erklärte, diese Zeit sei freilich nicht das, was er drauf habe, aber es sei für ihn eine unglaublich harte Reise gewesen. „Es ist sehr früh sehr hart geworden, ich habe schon bei Kilometer zehn bemerkt, dass es sehr lang bis ins Ziel wird. Es war der längste Leidensweg, den ich jemals gemacht habe auf sportlicher Ebene. Insgesamt bin ich zufrieden, auch wenn die Zeit weit von dem weg ist, was ich kann.“ (red.)

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