Lionel Messi

Messis neues Abenteuer

APA/AFP/SAMEER AL-DOUMY
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Der Wechsel zu Paris Saint-Germain ist fixiert und damit nun ist klar: Der beste Fußballer seiner Zeit war geradezu ein Schnäppchen.

Am Ende geht es dann ganz schnell: Dienstagmittag sind die Hebebühnen vor dem Camp Nou in Barcelona aufgefahren und Arbeiter haben das riesige Konterfei von Lionel Messi vom Stadion entfernt. Gerade hatte Vater und Berater Jorge Messi mit einem kurzen „Ja“ bestätigt, was schon tags zuvor erwartet worden war: Sein Sohn wird bei Paris Saint-Germain unterschreiben.

Der Deal: Messi, 34, spielt zwei Jahre für PSG mit einer Option auf eine weitere Saison. All das für 35 Millionen Euro pro Jahr, plus eine angeblich ebenso hohe Unterschriftsprämie. Ein Schnäppchen wohlgemerkt, nicht nur für den Klub mit dem katarischen Staatsfond im Rücken, denn Messi verdient damit etwa die Hälfte seines letzten Barcelona-Gehalts und ist nach Auslaufen seines Vertrages dort überhaupt ablösefrei.

Zwei Tage nach seinem tränenreichen öffentlichen Abschied vom FC Barcelona landete der Argentinier nun am Pariser Flughafen Le Bourget und erlöste die PSG-Fans, die schon seit Sonntagabend dort ihren neuen Superhelden erwarteten. Im Amerikanischen Krankenhaus Paris folgte der obligatorische Medizincheck, danach bestätigte der Klub den Wechsel. "Ich freue mich darauf, in Paris ein neues Kapitel meiner Karriere zu beginnen", wurde Messi in einer Mitteilung zitiert. Darüber ein Foto, wie er lächelnd sein neues Trikot in die Höhe hält. Demnächst sollen es Trophäen sein. "Ich bin fest entschlossen, etwas Besonderes mit dem Club und den Fans aufzubauen", sagte Messi.

Am Mittwoch (11 Uhr) soll der sechsfache Weltfußballer im Prinzenparkstadion präsentiert werden. Dementiert war inzwischen ein Bericht worden, wonach Barcelona ein letztes verzweifeltes Angebot gemacht hätte.

Verehrer, Freunde, Erzrivalen

Was aber erwartet Messi in Paris? Ehefrau Antonella Roccuzzo schrieb in den Sozialen Netzwerken von einem „neuen Abenteuer“ für die fünfköpfige Familie. Sportlich soll Messi den Anführer eines bisher unvergleichlichen Starensembles geben. Er wird wieder mit Ex-Barça-Kollege Neymar und den argentinischen Landsleuten Angel di Maria, Leandro Paredes und Mauro Icardi zusammenspielen. Auch Trainer Mauricio Pochettino, dessen taktisches System nun mit Spannung erwartet wird, ist Argentinier und stand vor dem Wechsel bereits mit Messi in Kontakt. Nicht zu vergessen Frankreichs Kylian Mbappé, der aber mit Real Madrid in Verbindung gebracht wird, und Italiens Weltmeister Marco Verratti. Ebenfalls ablösefrei hat sich PSG mit Real-Altstar Sergio Ramos, einst einer der härtesten Gegner Messis, und Europameister-Goalie Gianluigi Donnarumma verstärkt.

Den Namen nach dürfte es sich um die beste Mannschaft handeln, die der Klubfußball zu bieten hat. Mit Messi gilt es, den Ligue-1-Titel von Lille zurückzuerobern und endlich die Champions League zu gewinnen. Donnarumma erklärte: „Ich bin aufgeregt und glücklich, ihn im Team zu haben.“

Messi musste Barcelona nach 21 Jahren, 672 Toren als Profi und 35 Titeln verlassen, weil die Regeln des Financial Fair Play in Spanien einen neuen Vertrag nicht möglich gemacht hatten. Auch sein Verzicht auf 50 Prozent der Gage hätte daran nichts geändert, meinte Barcelona-Präsident Joan Laporta. Der hoch verschuldete Klub hat sich Messi nicht mehr leisten können. Und selbst wenn: die Regeln der spanischen Liga zur Gehaltsobergrenze wären eine weitere, unüberwindbare Hürde gewesen.

Für den Pariser Scheichklub und Vereinsboss Nasser Al-Khelaifi ist all das kein Problem. Während in Barcelona also die Messi-Plakate verschwanden, wurde vor dem Pariser Prinzenpark nicht nur sprichwörtlich der rote Teppich ausgerollt.

(joe)

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