In Rom wird ein Gesetzesentwurf über eine Helmpflicht diskutiert. Florenz hatte eine solche bereits verordnet, doch die Betreiber der Leih-E-Roller hatten sich erfolgreich dagegen gewehrt.
Nachdem ein 27-Jähriger in Florenz bei einem Unfall mit seinem E-Scooter ums Leben gekommen ist, wird in Italien die Forderung nach einem Gesetz zur Regelung dieser Fahrzeuge lauter. Der Mann war am Montag gegen ein Motorrad geprallt, schlug mit dem Kopf auf einer Gehsteigkante auf und erlag seinen schweren Verletzungen.
Dario Nardella, Bürgermeister von Florenz, sprach der Familie des Opfers sein Beileid aus und entschuldigte sich "für die inakzeptable Regelungslücke" bei der Benutzung von E-Tretrollern. Seit Monaten urgiert der Bürgermeister Regeln für die Elektro-Tretroller, die in Italiens Stadtzentren besonders populär sind. Seit Jahresbeginn sind im Land vier Personen bei Unfällen damit ums Leben gekommen.
Helmpflicht wurde aufgehoben
Florenz hatte im vergangenen Februar eine Helmpflicht für E-Tretroller eingeführt. Dagegen wehrten sich die beiden Gesellschaften, die diese Fahrzeuge dort anbieten. Sie gingen vor einem Verwaltungsgericht gegen den Beschluss vor, der als nicht rechtskonform aufgehoben wurde. Bürgermeister Nardella kritisierte, dass eine Lobby der E-Tretroller-Anbieter jegliche Regelung boykottiere.
Das Parlament in Rom prüft derzeit einen Gesetzentwurf, wonach E-Tretroller lediglich von Erwachsenen mit Helm benützt werden dürfen. Zudem soll eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h auf Straßen und 20 km/h auf Radwegen eingeführt werden. E-Tretroller dürften nicht auf Gehsteigen fahren und nicht dort abgestellt werden.
Die Zahl der elektrisch angetriebenen Tretroller hat in Zeiten der Pandemie stark zugenommen. Viele meiden die öffentlichen Verkehrsmittel, in denen strenge Regeln eingehalten werden müssen, und setzen daher auf diese Art der Mobilität. Dabei kam es zuletzt wiederholt zu Unfällen mit den Elektro-Gefährten.
(APA)