ORF-Wahl

Die ÖVP hat ihren ORF-Chef

(c) Die Presse/Daniel Novotny
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Die Türkisen wählten Roland Weißmann mit Unterstützung der Grünen zum neuen ORF-Generaldirektor.

Bis zuletzt wollten die Kollegen wissen: „Und? Wer wird's? Wird es eine Überraschung geben?“ Aber damit war nun wirklich nicht zu rechnen – wiewohl Überraschungen bekanntlich überraschend kommen. So wie 1978, als Gerd Bacher unter der SPÖ-Alleinregierung Bruno Kreiskys unerwartet zum dritten Mal zum ORF-Generalintendanten gewählt wurde. Die „Kärntner Tageszeitung“ titelte daraufhin hämisch: „Kreisky in Paris, Benya in Sofia, Bacher im ORF.“ Diesmal hat die Politik nicht geschlafen, die ÖVP hatte sich schon vor Monaten auf ihren Kandidaten, Roland Weißmann, eingeschworen. Der startete aus der dritten Reihe (Weißmann ist Vize-Finanzdirektor) mit Unterstützung der geeinten Bürgerlichen und letztlich auch der Grünen einen Durchmarsch an die Spitze und ließ Amtsinhaber Alexander Wrabetz mühelos hinter sich.

Länger als erwartet mussten die Journalisten am Dienstag im Foyer des ORF-Zentrums auf dem Küniglberg auf das Ergebnis warten. Um 15.05 Uhr sickerte dann aus dem Sitzungssaal des Stiftungsrats im sechsten Stock die Nachricht durch: Weißmann wird neuer ORF-Generaldirektor. Er wurde in der offenen Abstimmung im obersten ORF-Aufsichtsgremium von Türkisen, Grünen, den Bürgerlichen nahestehenden Unabhängigen sowie vom Vorsitzenden des Stiftungsrates, Norbert Steger (FPÖ), unterstützt und kam bereits im ersten Anlauf auf 24 von 35 Stimmen, eine Zweidrittelmehrheit.

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