Diplomatie

USA müssen diplomatische Präsenz in Belarus verringern

Archivbild vom belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko.
Archivbild vom belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko.APA/AFP/BELTA/MAXIM GUCHEK
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Bis 1. September sollen die USA ihren Mitarbeiterstand in Belarus auf fünf reduzieren, verlangt die belarussische Regierung.

Die Regierung in Belarus (Weißrussland) hat die USA angewiesen, ihre diplomatische Präsenz in dem Land zu verringern. Wie das Außenministerium in Minsk am Mittwoch mitteilte, soll das Personal der US-Botschaft in Minsk bis zum 1. September auf fünf Mitarbeiter reduziert werden. Die belarussische Regierung reagierte damit auf neue US-Sanktionen gegen das Land, Außenamtssprecher Anatoli Glas prangerte in einer Erklärung "offen feindselige Handlungen" Washingtons an.

Ein Jahr nach der umstrittenen Wiederwahl des belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko hatten die USA am Montag neue Sanktionen gegen Minsk verhängt. US-Präsident Joe Biden erklärte, das Handeln von "Lukaschenkos Regime" sei "ein unrechtmäßiger Versuch, sich um jeden Preis an der Macht zu halten". Auch Großbritannien und Kanada verkündeten weitere Strafmaßnahmen.

Der seit fast drei Jahrzehnten regierende Lukaschenko war vor einem Jahr trotz massiver Betrugsvorwürfe zum Sieger der Präsidentschaftswahl erklärt worden. Dies löste in Belarus beispiellose Massenproteste aus, die von den Sicherheitskräften brutal niedergeschlagen wurden. Seitdem gehen die Behörden mit großer Härte gegen Regierungskritiker vor.

(APA/AFP)

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