Während das Bildungsministerium geimpfte Kinder „nicht schlechter als geimpfte Erwachsene stellen“ will, spricht sich Gesundheitsminister Mückstein gegen eine „Ungleichbehandlung“ bei der Maskenpflicht in der Schulklasse aus.
Als „erfreulichen Meilenstein“ beklatschten Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) am Mittwoch die Verabreichung der zehnmillionsten Impfdosis, die aber zugleich von einem bereits oft getätigten Appell begleitet wurde. „Ich möchte nochmals eindringlich an alle appellieren, vom Impfangebot Gebrauch zu machen, um sich selbst und andere zu schützen“, sagte der Kanzler. Dieser hatte dabei wohl auch die 902 Neuinfektionen vom Mittwoch im Blick, die den Schnitt der vergangenen sieben Tage (597) deutlich übersteigen und zuletzt am 13. Mai ähnlich hoch waren. Wirklich aussagekräftig ist der Wert allerdings nicht mehr, da nicht erhoben wird, wie viele der Neuinfizierten geimpft sind.
Ein Umstand, der das Corona-Management aktuell verkompliziert, wie sich in der Frage der Schulen deutlich zeigt. Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) präsentierte in der Vorwoche ein Sicherheitskonzept [premium], das vorsieht, geimpfte Kinder nach einer zweiwöchigen Sicherheitsphase von der Testpflicht auszunehmen. Wer nach dieser Phase Mund-Nasen-Schutz tragen muss, hänge von der Risikolage ab, hieß es am Mittwoch aus dem Ministerium. „Die Impfung darf nicht dazu führen, dass alle Maßnahmen mitgemacht werden müssen.“