Die Temperaturen auf der Insel könnten auf 50 Grad steigen. Der alte Rekord wurde in Athen gemessen - im Jahr 1977.
Die Hitzewelle, die Italien seit mehreren Tagen im Würgegriff hält, treibt die Temperaturen auf Rekordhöhe. In der Provinz Syrakus auf Sizilien wurde am Mittwoch eine Rekordtemperatur von 48,8 Grad gemeldet. "Wenn die Daten nach entsprechenden Analyse bestätigt werden, könnte es sich um die höchste Temperatur handeln, die bisher auf dem europäischen Kontinent aufgezeichnet wurde", sagte der Meteorologe des Portals "3bmeteo.com", Manuel Mazzoleni.
"Damit würde ein neuer Rekord nach den 48 Grad in Athen am 10. Juli 1977 gestellt werden", ergänzte der Experte. In den nächsten Tagen könnte die Temperatur auf Sizilien 49 oder 50 Grad erreichen. Der letzte Rekord auf Sizilien war im August 1999 mit einer Temperatur in der sizilianischen Stadt Enna von 48,5 Grad gestellt worden.
Auch der Rest Italien stöhnt wegen der Hitzewelle. Mit 39 bis 42 Grad wird in den süditalienischen Regionen Kalabrien, Apulien, Basilikata und Kampanien gerechnet. Die Wetterexperten erwarten auch in der Toskana, im Latium und in der Region Emilia Romagna Temperaturen zwischen 39 und 40 Grad. In Rom dürften es 38 Grad sein, in Venetien und der Lombardei 37, 32 Grad werden in Ligurien erwartet.
Drei Todesopfer bei Bränden
Die Brände, die seit Tagen in Süditalien toben, haben am Mittwoch drei Todesopfer erfordert. Ein 76-jähriger Mann ist bei einem Waldbrand in der Nähe von Grotteria in der süditalienischen Region Kalabrien ums Leben gekommen. In der Region toben seit über einer Woche schwere Brände. Das Opfer starb, nachdem die Flammen auf sein Landhaus übergegriffen und es zum Einsturz gebracht hatten, berichteten italienische Medien.
Ein 79-jähriger Mann wurde in Cardeto in der Provinz Reggio Calabria tot aufgefunden. Der Mann, der sich auf sein Grundstück begeben hatte und als vermisst gemeldet worden war, wurde aufgrund von Verbrennungen leblos aufgefunden. Vier weitere Personen erlitten bei einem Brand in Vinco unweit von Reggio Calabria Verbrennungen und wurden in die Notaufnahme des lokalen Krankenhauses gebracht.Nahe der kleinen Stadt San Lorenzo am Rande des Aspromonte Nationalparks in Kalabrien waren vergangene Woche ein Mann und eine Frau gestorben, als es auf ihrem Bauernhof brannte.
Ein 30-jähriger Landwirt kam in Paternò nahe der sizilianischen Stadt Catania ums Leben. Er wurde von seinem Traktor erdrückt, als er versuchte, ein Feuer auf einem Bauernhof in der Gegend von Ponte Barca zu löschen, der vor drei Wochen von einem Großbrand betroffen war. Er transportierte ein mit Wasser gefülltes Fass auf seinem Traktor, der in einer Kurve umkippte, ihn erdrückte und auf der Stelle tötete.
Der Verband Coldiretti vermutet hinter den Wetterereignissen die Auswirkungen des Klimawandels. Zehntausende Hektar Wald, Weiden, Tiere und Olivenhaine seien bereits verbrannt. Der ausbleibende Regen und die Dürre begünstigten zudem die Ausbreitung der Flammen und Brandstiftungen.
(APA)