Corona-Reinfektionen

Fast 1500 Menschen in Österreich schon zwei Mal infiziert

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84,7 Prozent der Reinfizierten waren nicht geimpft. Neun Personen dürften sich sogar drei Mal mit Sars-CoV-2 angesteckt haben.

Exakt 1447 Menschen in Österreich haben sich bereits zwei Mal mit dem Coronavirus infiziert. So viele Personen haben zwei Positiv-Einträge im Epidemiologischen Meldesystem (EMS). 84,7 Prozent davon waren nicht geimpft. Und neun Menschen scheinen sogar als drei Mal mit Sars-CoV-2 infiziert auf, geht aus einer Auswertung der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) hervor. Acht dieser neun Personen waren zum Zeitpunkt aller EMS-Einträge noch nicht gegen das Virus geimpft.

Eine Person war zum Zeitpunkt des dritten EMS-Eintrags teilimmunisiert, hat sich also 22 Tage nach der ersten Dosis zum dritten Mal mit SARS-CoV-2 angesteckt. Vier der potenziellen Dreifach-Infektionen wurden in Niederösterreich registriert. In der Steiermark und Vorarlberg weisen jeweils zwei Personen drei Sars-CoV-2-positive Einträge im EMS auf, in Oberösterreich eine, geht aus der Auswertung hervor. Die neun Personen, die laut EMS drei Mal positiv getestet wurden, machen 0,001 Prozent der bestätigten Infizierten aus.

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Am 25. Februar 2020 wurden in Österreich erstmals zwei Menschen positiv auf das damals noch neuartige Coronavirus getestet. Genau 533 Tage später - am Stichtag 10. August - waren es bereits 656.615 Menschen, die sich nachweislich mit Sars-CoV-2 infiziert haben, so die Daten des EMS. Das sind bereits 7,35 Prozent der Gesamtbevölkerung.

Von den mehr als 656.000 haben sich 0,22 Prozent - knapp 1.500 Menschen - ein zweites Mal mit dem Virus angesteckt. Laut den GÖG-Daten waren davon 1225 Menschen und somit knapp 85 Prozent nicht geimpft. 143 Personen und somit 9,9 Prozent waren bei der zweiten Infektion teilimmunisiert. 79 von der Zweifach-Infektion betroffene Menschen und somit 5,5 Prozent haben die volle Corona-Schutzimpfung erhalten. Ihre zweite Ansteckung wurde beim nur einmal erforderlichem Impfstoff von Johnson & Johnson also mehr als 28 Tage nach dem Stich und bei den anderen zugelassenen Vakzinen mehr als 14 Tage nach der zweiten Dosis registriert.

Delta-Variante lässt Neuinfektionen ansteigen

Die GÖG weist darauf hin, dass die eingetragenen Reinfektionen nicht einer vertiefenden Analyse unterzogen wurden. Für die Ermittlung der potenziellen Reinfektionen wurden nur EMS-Einträge berücksichtigt, die einen zeitlichen Abstand von mindesten 28 Tage zu einem vorangegangenen Eintrag aufweisen. Das Epidemiologische Meldesystem (EMS) ist die gemeinsame Datenbank aller österreichischen Bezirksverwaltungsbehörden (BVB), aller Landessanitätsdirektionen, des Gesundheitsministeriums sowie der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES). In das EMS werden sämtliche anzeigepflichtige Erkrankungen eingemeldet, woraus ein entsprechendes Register erstellt wird.

Die Delta-Variante lässt in Österreich die Zahl der Neuinfektionen wieder stark ansteigen. Am Mittwoch gab es 902 bestätigte neue Fälle, das war der höchste Wert seit Mitte Mai. Die Sieben-Tages-Inzidenz, also die Zahl der SARS-CoV-2-Infektionen pro 100.000 Einwohner, liegt laut AGES bereits bei 46,7. Wieder gestiegen ist auch die Zahl der Spitalspatienten, fast 200 Covid-19-Erkrankte müssen wieder in Krankenhäusern behandelt werden. Bei der aktuell dominanten Delta-Variante gilt die Wirkung der Impfstoffe nach wie vor als zuverlässig, allerdings als etwas schwächer als bei der Wildform und der Alpha-Variante. Die Vorbereitungen für die Auffrischungs-Impfungen in Österreich laufen bereits, sie sollen ab dem 17. Oktober starten.

(APA)

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