Neva in St. Petersburg
Russland

St. Petersburg: Vom Verschwimmen der Tage mit den Nächten

Man hatte uns gesagt, Russland sei kein guter Ort für die Liebe, aber das wollte ich nicht glauben. Nicht einfach so. Nicht St. Petersburg. Puschkins Weltstadt. Eine Annäherung an die berühmten „Weißen Nächte“.

Es war ein schöner, sonniger Nachmittag, als wir in jenem Teil der Welt ankamen, durch den man den anderen und dann die ganze Welt besser versteht. Von einem Chauffeur und einem Bad in der Dostojewski-Suite des Grand Hotel Europe trennte uns nur noch die Laune eines russischen Grenzbeamten. Die Sonne fiel durch die Fenster und heizte die Luft auf, das machte die Szenen dramatischer. Im schlimmsten Fall würden wir die Nacht auf dem Flughafen verbringen oder einen Flug finden, den wir uns leisten können, zu einem besseren Flughafen, an dem die Männer keine Schlagstöcke tragen und die Sonne nicht so heiß durch das Glas fällt. Der Tag hatte sehr aufregend begonnen. Man wollte uns schon am Morgen in Lissabon nicht ins Flugzeug lassen.

Da standen wir, um vier Uhr Früh, mit all unseren Dokumenten in Urlaubsklamotten am Check-in, dort meinte man, wir dürften nicht fliegen. Meine Freundin versuchte es unter Tränen, und ich machte einen Aufstand und sagte, sie müssten uns doch wenigstens die Tickets nach Paris geben. Ich wusste, wenn wir einmal dort wären, würden wir es nach St. Petersburg schaffen, und wir schafften es ja auch, so wie ich es an jenem Morgen in Lissabon versprochen hatte.

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