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Transfermarkt: Die abgehängten Großmächte

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Europas Klubfußball droht eine Zweiklassengesellschaft. Angeführt von jenen Vereinen, die die Pandemie ausnutzen konnten.

München/Wien. FC-Bayern-Trainer Julian Nagelsmann macht sich Sorgen, und das zurecht. Gerade war Lionel Messi nach Paris gewechselt, ablösefrei zwar, geködert aber mit astronomischem Gehalt (35 Millionen Euro pro Jahr) und ebenso hoher Unterschriftsprämie. Er bildet eine Sturmreihe mit Neymar und Kylian Mbappé, für die PSG zusammen über 400 Millionen Euro an Ablöseforderungen auf den Tisch gelegt hatte. Nagelsmann, immerhin gelernter Betriebswirt, meinte angesichts dieser Übermacht: „Ich reibe mir auch gelegentlich verwundert die Augen, wie das alles funktioniert.“

Ob seine Bayern, im Vorjahr immerhin noch Champions-League-Sieger, und die deutsche Bundesliga international gerade abgehängt werden? „Absolut, die Gefahr besteht“, antwortete Nagelsmann ohne zu zögern.
Dass selbst dem eloquenten Startrainer nicht viel mehr als Verwunderung einfällt, erzählt die Geschichte des bisherigen Transfersommers ziemlich gut. Eine gigantische Shopping-Tour ist im Gange, und das, obwohl gerade noch Worte wie „Demut“ und „neue Zeitrechnung“ im Profifußball die Runde machten, nicht zuletzt nach dem Super-League-Fiasko. Tatsächlich aber agieren Teile der europäischen Fußballwelt, als hätte es die Corona-Pandemie, die leeren Stadien und Vereine in Existenznöten nie gegeben.

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