Ermittlungen

Von der Grazer Moschee in Kairos Gefängnis

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Die Justiz warf zig Personen vor, der Muslimbruderschaft anzugehören – und fragte Daten zu Beschuldigten in Ägypten ab. Danach wurde ein Imam bei einem Heimatbesuch verhaftet. Ob er das Gefängnis lebend verlässt, ist fraglich.

Wien/Kairo. Ein Beschuldigter in der Muslimbruderschafts-Causa sitzt schon im Gefängnis. Allerdings nicht in Österreich, sondern in Ägypten. Der Imam wollte dort Ende Juni seine Familie besuchen, kam aber nie an. Er wurde auf dem Flughafen Kairo verhaftet. Die Muslimbruderschaft gilt in Ägypten als Terrororganisation, der Imam soll ihr angehören. Sein Anwalt glaubt, dass der Mann erst durch Anfragen der österreichischen Behörden auf einer Liste gelandet ist.

Ob der Prediger das Gefängnis lebend verlässt, ist fraglich. Seit dem Militärputsch gegen den demokratisch gewählten Präsidenten Mohammed Mursi 2013 gilt die Muslimbruderschaft, aus der er kam, als Terrororganisation. Der Machthaber Abdel Fatah al-Sisi verfolgt sie erbittert, um die Opposition niederzuschlagen. Geschätzt 40.000 Menschen sitzen deswegen unter widrigsten Bedingungen im Gefängnis. Immer wieder sterben Menschen oder werden zum Tod verurteilt. Faire Prozesse können sie nicht erwarten. Obwohl die Muslimbruderschaft zwar in Ägypten, aber nicht in europäischen Staaten als Terrororganisation gilt, wird in Österreich gegen zig Personen mit diesem Vorwurf ermittelt: Ihnen wird zur Last gelegt, den Sturz des ägyptischen Regimes herbeiführen zu wollen.

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