Pizzicato

Currywurst oder Kimchi

Currywurst
Currywurst (c) imago images/Eibner (Fleig / Eibner-Pressefoto via www.imago-images.de)
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Currywurst rot oder Currywurst weiß, entweder mit Ketchup oder mit „Mayo“: Das ist in Deutschland nicht nur eine Geschmackssache, sondern auch eine Glaubensfrage wie die Entscheidung zwischen Schalke und Dortmund.

Im Ruhrpott ist die Wurst aus den Stadien nicht wegzudenken. In Berlin genießt sie Kultstatus, und Touristen pilgern extra zu Konnopke an die Schönhauser Allee.

Groß ist also die Aufregung, seit das Restaurant des Markenhochhauses der VW-Zentrale in Wolfsburg die Currywurst von der Karte verbannt hat. Eine Kontroverse, wie geschaffen für den Wahlkampf wie einst der „Veggie-Day“ der Grünen. Vegan und vegetarisch ist angesagt bei den Autobauern in Niedersachsen: Die Kost soll schließlich zum schlanken E-Wagen-Modell passen.

Während Armin Laschet, Olaf Scholz und Annalena Baerbock noch abwägen, polterte Gerhard Schröder los. Unter ihm als niedersächsischem Ministerpräsidenten mit Sitz im VW-Aufsichtsrat hätte es das nie gegeben, zeterte der Ex-Kanzler. „Currywurst mit Pommes ist einer der Kraftriegel der Facharbeiterin und des Facharbeiters in der Produktion. Das soll so bleiben.“ Punktum. An der Currywurst scheiterte angeblich einst auch seine Ehe mit „Hillu“, seiner dritten Frau. Inzwischen hält er bei Ehefrau Nummer fünf, einer Südkoreanerin – und isst auch gern Kimchi. (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com 

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.08.2021)

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