Afghanistan

Schallenberg fordert Taliban zu Verhandlungen auf

"Man kann nicht die eine Hand zum Dialog ausstrecken und mit der anderen weiter die Waffe umklammern“, richtet Österreichs Außenminister aus.

Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) hat die in Afghanistan immer weiter vorrückenden Taliban aufgefordert, "ihr rücksichtsloses Vorgehen sofort zu stoppen und an den Verhandlungstisch zurückzukehren". In einer in der Nacht auf Samstag übermittelten Stellungnahme ließ Schallenberg die radikal-islamistischen Milizen wissen: "Man kann nicht die eine Hand zum Dialog ausstrecken und mit der anderen weiter die Waffe umklammern."

"Mit ihrer militärischen Offensive treten die Taliban den Wunsch der afghanischen Bürgerinnen und Bürger nach Frieden und Sicherheit mit Füßen", stellte der Außenminister in der Aussendung weiter fest. Österreich unterstütze die intensiven Bemühungen der internationalen Gemeinschaft, die Friedensgespräche in Doha voranzubringen.

18 der 34 Provinzhauptstädte unter Taliban-Kontrolle

An den Afghanistan-Friedensverhandlungen Gesprächen nehmen neben Unterhändlern der Regierung in Kabul auch Gesandte etwa der USA und der EU sowie Vertreter der radikal-islamischen Taliban teil. Zuletzt forderten die Teilnehmer mit Nachdruck einen beschleunigten Friedensprozess. Die Gewalt in dem Land müsse sofort aufhören. Beide Seiten müssten so schnell wie möglich Schritte hin zu einer politischen Einigung und einem umfassenden Waffenstillstand unternehmen.

In Afghanistan haben die militant-islamistischen Taliban ihre Gebietsgewinne zuletzt rasant fortgesetzt und binnen einer Woche mehr als die Hälfte aller Provinzhauptstädte eingenommen. Am Freitag waren l18 der 34 Provinzhauptstädte unter Kontrolle der Islamisten. Nach der zweitgrößten Stadt Kandahar in der Nacht und der Stadt Lashkar Gah in der Früh eroberten die Taliban mit Pul-e Alam in der Provinz Logar eine Provinzhauptstadt nur 70 Kilometer südlich der Hauptstadt Kabul.

(APA)

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