In der Pandemie haben sich Wiens Plätze, Parks, öffentliche Räume und sogar Parkplätze teils neu erfunden – und zu so etwas wie großen Outdoor-Wohnzimmern entwickelt. Wo Grünräume oder Mini-Parks entstehen – und wo neuer Freiheitsdrang auf alten Widerstand trifft.
Die große Dame, die riesige alte Platane, 250 Jahre soll sie alt sein, steht jetzt mitten in so etwas wie einer großen, gemütlichen Outdoor-Lounge. Unter bunten Lampenschirmen sitzt man auf Liegestühlen oder es spielen Kinder auf Decken im Gras, nachmittags legt (mittlerweile nur noch manchmal, aber dazu später) ein DJ auf, es gibt Drinks vom Kiosk und neues Leben in einer Ecke des Augarten, in der sich lang weniger tat.
Mit dem Pop-up-Bistro La Grande Dame wurde das sogenannte Ambrosi-Areal im Augarten von Health-Kitchen und Brot-Zeit wiederbelebt und wieder zugänglich, zumindest über den Sommer. Schließlich läuft dort seit Langem die Suche nach einem neuen, langfristigen Betreiber. Christopher Wiener und Andreas Sendlhofer, die Chefs des La Grande Dame, würden dieses gern übernehmen, das Areal umfassender bespielen, für die (ebenso brachliegenden) Hallen hätten sie Märkte angedacht, einen Kulinarik-Markt in der einen, einen künstlerischen Markt in der anderen. Aber noch ist man sich mit der Burghauptmannschaft nicht einig. Für heuer bleibt es beim Pop-up-Bistro.
Und das, so erzählt Sendlhofer, sei sehr gut angelaufen, mittlerweile würden nicht mehr nur Anrainer, sondern Leute aus der ganzen Stadt zu ihnen in das östlichste Eck des Augartens (bei „Am Tabor“) kommen.