Bryan Washington

„Vieles ist gleichzeitig wahr“

Houston sei anders als typische US-Städte, sagt der Autor – „hier prägt die Durchmischung die ganze Stadt“.
Houston sei anders als typische US-Städte, sagt der Autor – „hier prägt die Durchmischung die ganze Stadt“.Dailey Hubbard
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Der junge US-Autor Bryan Washington wird gerade mit seinem Roman über „Dinge, an die wir nicht glauben“ berühmt: Zeit, ihn kennenzulernen.

Manchmal kann auch die Art, wie einer sein Essen würzt, von Nähe und Distanz, vom Ringen um Zugehörigkeit und Abgrenzung erzählen. Zu Beginn des Romans „Memorial“, der am Dienstag unter dem Titel „Dinge, an die wir nicht glauben“, auf Deutsch erscheint, macht Mike, einer der zwei Protagonisten, ein Omelett. „Träufelt Mayonnaise darüber und gibt ein paar Oreganozweige dazu. Früher konnte Mike Srirachasoße nicht ausstehen, bekam Anfälle, wann immer ich danach griff. Jetzt drückt er den Rest aus der verblichenen Flasche über mein Omelett und reibt das Zeugs mit einem Bratenwender rein.“

Um die Beziehung zwischen dem schwarzen Kindergärtner Ben und Mike, einen Koch mit japanischen Wurzeln, geht es im zweiten Buch des 28-jährigen Bryan Washington. Seit vier Jahren sind die beiden zusammen, es kriselt sehr, da verändert sich mit einem Mal die Konstellation: Mike reist zu seinem todkranken Vater nach Japan, dafür quartiert sich Mikes Mutter Mitsuko im Zweizimmer-Apartment des Paars ein. Es kommt das Erwartbare: durch Kultur- und Generationenunterschiede beförderte amüsante Konflikte zwischen Ben und Mikes Mutter, aber auch zunehmende Annäherung und Verständnis. Auch von Bens Seite für seinen Partner, den er durch die Augen der Mutter neu kennenlernt.

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