Legenden

Karl Böhm: „Wenn Mozart kommt, fall ich auf die Knie“

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Der Maestro erregt weltweit „jene stürmischen Ovationen, wie sie sonst nur einer Primadonna vorbehalten sind“. Aber der begnadete Dirigent Karl Böhm nutzt auch jede Chance, um die Karriere voranzutreiben, und sympathisiert mit dem Nazi-Regime.

Seine „Cosí fan tutte“ begeistert Leonard Bernstein 1979 in Washington derart, dass er nach dem Konzert in der Garderobe von Karl Böhm niederkniet: „Heute Abend haben Sie mich Mozart dirigieren gelehrt!“ Der Altmeister antwortet trocken: „Dann werden S' vielleicht aufhören, so mit den Armen herumzufuchteln“, und versucht, Bernsteins wilde Gesten beim Dirigieren zu imitieren.

Von Kindheit an steht für Karl August Leopold Böhm fest, Dirigent zu werden. Auf der Couch der Großmutter dirigiert er seine Cousinen, gibt Einsätze, wann sie herunterspringen sollen. Er studiert sowohl Musik als auch Jus. Vater Leopold, Advokat in Graz, ist begeisterter Wagnerianer und sorgt dafür, dass sein Sohn „durch die Tristan-Klänge förmlich benebelt“ wird. Karl macht schnell seinen Weg. Er beginnt als Kapellmeister in Graz, mit Unterstützung von Bruno Walter beruft man ihn nach München. Später folgen Chefposten in Darmstadt, Hamburg.

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