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Das "Versagen" von Merkels Regierung in Afghanistan

Im Kreuzfeuer der Kritik: Heiko Maas
Im Kreuzfeuer der Kritik: Heiko Maas(c) APA/AFP/ODD ANDERSEN (ODD ANDERSEN)
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Die schwarz-rote Koalition leitet erst sehr spät eine Rettungsmission ein. Das empört die Opposition. Aber nicht nur die. Der Außenminister räumt schließlich Fehler ein.

Berlin. Der Bundeswehr-Einsatz in Afghanistan lief oft unter dem Radar der deutschen Öffentlichkeit. Doch in diesen Tagen verfolgt die Nation gebannt und erschrocken das tragische Ende einer Mission, die eine Zäsur im militärisch zurückhaltenden Nachkriegsdeutschland markierte. Rund 160.000 deutsche Soldaten führte das Rotationssystem seit 2002 ins Land am Hindukusch: Es war der mit Abstand größte Auslandseinsatz der Nachkriegsgeschichte. Auch der teuerste: Mehr als zwölf Milliarden Euro hat er verschlungen. Und der verlustreichste: 59 Soldaten sind in Afghanistan gefallen. Und nun endet dieser Einsatz mit einer Rettungsmission, die gleichfalls zu den dramatischsten der jüngeren Vergangenheit zählt und wegen ihrer Vorgeschichte auch politisch hochriskant ist.

Montagfrüh hob in Niedersachsen die erste von vier Bundeswehr-Maschinen gen Kabul ab. Warum so spät? Die Frage trieb das politische Berlin um. Die Opposition zerpflückte das Krisenmanagement der Regierung. Berlin habe die rechtzeitige Rettung seiner afghanischen Helfer verschlafen, lautete der Tenor. Auch Medien wie die „Süddeutsche Zeitung“ beklagten das „kollektive Versagen der Regierung“: „Zum Schämen“ sei das.

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