Unwetter

Gewitterfront sorgt erneut für Murenabgänge in Salzburg und Tirol

In Salzburg waren insbesondere der Pinzgau und Pongau betroffen. In Tirol gab es etwa 140 Feuerwehr-Einsätze.

Eine neuerliche Gewitterfront mit Starkregen hat am Montagabend in Tirol und Salzburg erneut für Murenabgänge und Überflutungen gesorgt. In Tirol wurden laut der Feuerwehr etwa 140 Einsätze gemeldet, der Schwerpunkt lag demnach im östlichen Mittelgebirge bzw. Bezirk Innsbruck-Land sowie im Raum Landeck und Paznauntal. In Salzburg waren insbesondere der Pinzgau und Pongau betroffen, der Katastrophenschutz mahnte die Bürgerinnen und Bürger zur Vorsicht.

In Dienten im Pinzgau erfasste eine Mure einen Reisebus, dabei wurden drei Personen verletzt, eine davon schwer. Im Pongau mussten wegen Murenabgängen rund 70 Personen aus ihren Autos gerettet werden. Im St. Johanner Ortsteil Reinbachsiedlung wurde Zivilschutzalarm ausgelöst und im Pinzgau der Bahnhof Krimml evakuiert.

Der Katastrophenschutz fordert die Bürgerinnen und Bürger in den Überflutungsgebieten auf, in den oberen Stockwerken zu bleiben, äußerst vorsichtig zu sein und unnötige Fahrten zu vermeiden, wie die Landeskorrespondenz informierte. St. Johanns Bürgermeister Günther Mitterer ersuchte die Bewohner der Reinbachsiedlung, in den oberen Stockwerken zu bleiben, Keller nicht zu betreten und den Hinweisen der Behörden und Einsatzkräfte Folge zu leisten. Alleine in St. Johann gab es rund 140 Schadensstellen.

Auf der Straße zwischen St. Johann und Wagrain saßen rund 70 Personen zwischen zwei abgegangenen Muren in ihren Autos fest. Sie wurden von Einsatzkräften in Sicherheit gebracht und im Kongresszentrum St. Johann versorgt.

Der Bahnhof Krimml, der sich auf dem Gemeindegebiet von Wald im Pinzgau befindet, wurde vorsorglich evakuiert. In Mittersill musste die Hubbrücke an der Salzach angehoben werden, um Verklausungen zu verhindern. Der Pegelstand lag um 22.00 Uhr bei 5,19 Meter, das bedeutete Alarmstufe zwei laut dem Hydrographischen Dienst des Landes Salzburg. Im Laufe der Nacht wird mit einem Pegelstand von rund 5,50 gerechnet.

Erkundungsflüge geplant

"Wir werden am Dienstagmorgen sofort, wenn das Wetter es zulässt, Erkundungsflüge machen, um uns einen Überblick über die Lage in den Tälern zu machen", erklärte der Pongauer Bezirkshauptmann Harald Wimmer. Dabei werden die Sperren von Wildbachverbauungen begutachtet, wie sehr sie angefüllt wurden. "Und dann werden wir viele Sofortmaßnahmen brauchen, um für eventuelle weitere Regenfälle wieder bestmöglich gerüstet zu sein."

Laut einem ORF-Bericht war am Montagabend im Pinzgau die Gemeinde Krimml von der Außenwelt abgeschnitten, nachdem eine Mure auf die Landesstraße (L113) abgegangen war. Im Pongau ging in St. Johann-Alpendorf eine Mure auf die Großarler Landesstraße (L109) ab, und zwischen Schwarzach und Lend verlegte eine Mure die Pinzgauer Straße (B311). In Wagrain und Altenmarkt soll es zu Überflutungen gekommen sein.

In Tirol wurde die Fernpassstraße zwischen Nassereith und Fernsteinsee durch einen Erdrutsch zum Teil verlegt und die Straße anschließend gesperrt. Am Abend teilte das Land schließlich mit, dass die Straße zwischenzeitlich unter Berücksichtigung von Sicherheitsvorkehrungen für den Verkehr wieder freigegeben wurde. Es sei eine Geschwindigkeitsbeschränkung sowie eine sichtbare Straßenabsicherung eingerichtet worden, um den Verkehrsfluss zu gewährleisten. Auch auf die Ötztal Straße zwischen Tumpen und Umhausen und auf die Reschenstraße zwischen Landeck und dem Reschenpass gingen am Nachmittag Muren ab, berichtete der ORF Tirol.

Bereits Sonntagabend war es in Teilen des Bundeslandes zu Unwettern mit Starkregen gekommen. In Nassereith wurde ein 34-jähriger Feuerwehrmann von einer Mure erfasst und bis zum Kopf verschüttet worden. Feuerwehrkollegen und Helfern gelang es, den Mann mit bloßen Händen auszugraben und zu retten, berichtete die Polizei. Er wurde verletzt in das Krankenhaus Zams eingeliefert. Der Mann war gerade dabei, mit Kameraden eine Beleuchtung für Aufräumarbeiten aufzustellen, als plötzlich ein "Hang samt Bewaldung" abrutschte.

(APA)

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