Morgenglosse

Wie lange ist man eigentlich ein Start-up?

Die Bitpanda-Grüner Eric Demuth (li.) und Paul Klanschek
Die Bitpanda-Grüner Eric Demuth (li.) und Paul KlanschekDie Presse/Clemens Fabry
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Bei Betrieben wie Bitpanda kann von „jungen, noch nicht etablierten Unternehmen“ gar nicht mehr die Rede sein. Es sind Leitbetriebe.

Mittlerweile vergeht gefühlt keine Woche, in der nicht ein heimisches Start-up mit neuen Superlativen aufhorchen lässt. Die Kryptowährungs-Handelsplattform Bitpanda wird mittlerweile mit 4,1 Mrd. Euro bewertet und hat zuletzt wieder 263 Millionen Dollar von Investoren eingesammelt.

Nun ist schon klar, dass „Bewertungen“ noch keine „Werte“ darstellen, dennoch handelt es sich bei diesen herausragenden Start-ups für österreichische Verhältnisse um große Unternehmen mit hunderten Mitarbeitern und Umsätzen im dreistelligen Millionenbereich. Bitpanda wurde 2014 gegründet, ist also auch altersmäßig der Krabbelstube entsprungen. Warum heißt es dann immer noch Start-up?

Von einem „jungen, noch nicht etablierten Unternehmen“ kann ja gar nicht mehr die Rede sein. Der Start-up-Finanzierer Oliver Holle, Gründer von Speedinvest, hat jüngst gemeint, dass Start-ups wie Bitpanda oder GoStudent eigentlich moderne Leitbetriebe sind. Was heißt das eigentlich? Es sind Leitbetriebe. Es sind Unternehmen, die durch besondere Leistungen herausragen. Leitbetrieb klingt halt nach Schwarzweißfilm. Aber wir sind schließlich in Österreich. Nur noch eine Frage der Zeit, bis zu den Traditions- und Staats-Start-ups.

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