Isabelle Faust und prominente Mitstreiter begeisterten im Mozarteum mit Klavierkammermusik von Schumann, Bach-Fugen in Mozarts Transkription und einem unkonventionellen Encore.
Ist Schumanns Klavierquartett wirklich ein zweitrangiges Werk, das gegen sein populäreres Klavierquintett nicht bestehen kann? Isabelle Faust, eine der führenden Geigerinnen ihrer Generation, und ihre hochkarätigen Mitstreiter – Bratschist Antoine Tamestit, Cellist Jean-Guihen Queyras, Pianist Alexander Melnikov (auf einem Johann-B.-Streicher-Hammerflügel aus 1847!) und Geigerin Anne Katharina Schreiber – wollten das offenbar genau wissen und spielten im Mozarteum beide Stücke.
Und siehe da: Lässt man sich vom Charme der Kantilenen des Quartetts verzaubern und von seiner rhythmischen Finesse mitreißen, löst sich das Vorurteil auf. Wer die große virtuose Geste, die konzertante Allüre sucht, der ist beim Quintett besser aufgehoben. Beim Klavierquartett aber ging es Schumann weniger um Bravour als um die intimen Reize im Zusammenspiel von Klavier, Geige, Bratsche und Cello. Deshalb bildet der schwärmerische, langsame Satz, ein Andante cantabile, in dem sich die Streicher die Pointen nur so zuwerfen, sein Zentrum.