Österreich

Wer (keine) Afghanen aufnehmen will

(c) APA/BKA/FLORIAN SCHROETTER (FLORIAN SCHROETTER)
  • Drucken

Die Linien laufen entlang der bekannten Fronten: Rote und Grüne wollen Flüchtlinge aufnehmen, die ÖVP und viele Länder sind hingegen ablehnend.

Schon vor dem EU-Sonderrat am Mittwoch waren die Fronten klar: ÖVP-Innenminister Karl Nehammer will weiterhin keine neuen Flüchtlinge aus Afghanistan aufnehmen. Anders sah das Alexander Van der Bellen, der sich wie Wiens Bürgermeister, Michael Ludwig, dafür ausgesprochen hatte, den flüchtenden Menschen, wenn nötig, Schutz zu gewähren. Die Bundesregierung müsse die Menschen „unter internationalen Schutz stellen“, schrieb Ludwig am Montag auf Twitter. Wien erkläre sich „auf jeden Fall“ bereit, diese in der „Menschenrechtsstadt“ aufzunehmen.

Am Mittwoch folgte der grüne Innsbrucker Bürgermeister, Georg Willi, in einem offenen Brief an Nehammer und Außenminister Alexander Schallenberg mit einer ähnlichen Forderung: „Innsbruck hat Platz und kann und will Schutz bieten.“ Die grüne Außenpolitik-Sprecherin, Ewa Ernst-Dziedzic, forderte „Fluchtwege, eine adäquate Versorgung der Geflüchteten in den Nachbarstaaten und die sofortige Außerlandesbringung all jener, die um ihr Leben fürchten müssen“.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Karl Nehammer ist gegen legale Fluchtrouten.
Afghanistan

"Völlig falsches Signal": Nehammer kritisiert EU-Kommissarin Johansson

Innenkommissarin Johansson hatte auf legale Fluchtrouten aus Afghanistan gedrängt.
Taliban

Legale Fluchtrouten aus Afghanistan gefordert

"Österreich schiebt weiter Afghanen nach europarechtlichen Möglichkeiten ab", bekräftigt Innenminister Nehammer, während Ylva Johansson legale Fluchtrouten forderte. Griechenlands Innenminister schlägt Türkei als Alternative zu Afghanistan vor.
Karl Nehammer
Flüchtlinge

Nehammer: "2015 darf sich auf keinen Fall wiederholen"

Der Innenminister bleibt dabei, dass Österreich weiter nach Afghanistan abschieben werde.
Vor allem Frauen und Mädchen sollen laut Georg Willi aufgenommen werden.
Afghanistan

Bürgermeister Willi: "Innsbruck hat Platz und kann und will Schutz bieten"

Der Innsbrucker Bürgermeister plädiert für die Errichtung eines Schutzkorridors aus Afghanistan.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.