Das Verfahren rund um mögliche Bilanzfälschung und Untreue bei der Hypo Niederösterreich hätte eingestellt werden sollen. Aufgrund "neuer Verdachtsmomente" soll es nun doch fortgesetzt werden.
Die Ermittlungen der Justiz rund um die landeseigene niederösterreichische Hypo Investmentbank (HIB) werden demnächst wieder aufgenommen, berichtet "Der Standard". Die Staatsanwaltschaft St. Pölten hat dem Justizministerium zwar schon vor Monaten in einem Vorhabensbericht die beabsichtigte Einstellung des Verfahrens gegen den ehemaligen Bankvorstand mitgeteilt, "auf Grund neuer Anzeigen und Verdachtsmomente rund um die Causa soll das Verfahren nun aber doch fortgesetzt werden".
Verdacht: Bilanzfälschung und Untreue
Die Justiz hatte zuvor gegen die früheren Bankchefs wegen des Verdachts der Bilanzfälschung und der Untreue ermittelt (die beiden weisen die Vorwürfe zurück). Anfang Juli mussten die ermittelnden Kriminalbeamten auf mündliche Weisung der St. Pöltner Staatsanwaltschaft ihre Arbeit in der Causa aber "sofort und bis auf Widerruf" einstellen. Die Staatsanwaltschaft St. Pölten berief sich dabei u.a. auf vier (die Beschuldigten entlastende) Gutachten zu Bilanzierungsfragen, die von der Bank selbst in Auftrag gegeben worden waren. Auch Vorermittlungen zu einem stark im Wert geschrumpften Investitionsvehikel ("Augustus") sollen durch den Ermittlungsstopp betroffen gewesen sein.
Anzeigen gegen Ex-Manager
Neu eintrudelnde Anzeigen hätten nun für einen Stimmungsumschwung gesorgt. So haben SP-Nationalratsabgeordnete drei Ex-Manager der landeseigenen Managementgesellschaft Fibeg angezeigt. Weitere Anzeigen sind bei der Finanzmarktaufsicht (FMA) gegen die Kapitalanlagegesellschaft DWS eingetrudelt, denen falsche Bewertungen von für die Fibeg verwalteten Fonds vorgeworfen wird. "All diese sachlichen Verquickungen sollen nun doch noch untersucht werden."
(APA)