Afghanistan

Die letzten Druckmittel des Westens in Afghanistan

(c) APA/AFP/Islamic Emirate of Afghanistan/- (-)
  • Drucken

Nach ihrem Siegeszug bemühen sich die Taliban um internationale Anerkennung. Zugleich gibt es erste Berichte über Verbrechen der Extremisten. Noch gibt es Möglichkeiten, von außen Einfluss zu nehmen. Doch sie sind beschränkt.

Auch wenn es fast wie eine Bitte formuliert ist, so ist es doch ein Befehl: Die Imame in Kabul und den Provinzen sollen bei ihren Freitagspredigten die Afghanen von einer Flucht ins Ausland abhalten, zu Einheit aufrufen und „negativer Propaganda des Feindes“ entgegenwirken. Dieses Gesuch an die Geistlichen erging nun von der Taliban-Führung. Zugleich mehren sich in sozialen Netzwerken erste Berichte über Verbrechen der siegreichen Extremisten.

US-Präsident Joe Biden stellte am Donnerstag klar, dass es an den Taliban liege, wie künftig mit ihnen umgegangen werde. Und auch Frankreichs Außenminister, Jean-Yves Le Drian, stellte Bedingungen: Für eine Anerkennung müssten die Taliban die Rechte der Frauen respektieren und dem Terrorismus den Rücken kehren. Doch viele Druckmittel hat die internationale Gemeinschaft nicht mehr.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Afghanistan

Wer noch Widerstand leistet gegen die Taliban

Nicht alle Afghanen haben aufgegeben, in Kabul kam es zu Protesten. Ob auf der Straße oder im Pandschir-Tal: Wie aussichtsreich ist die Opposition?
Ein Bild von den Protesten am Mittwoch in Jalalabad.
Afghanistan

Tote bei Protesten: Taliban schießen auf Demonstranten in Asadabad

Zeugen berichten, dass die Taliban das Feuer auf Demonstranten auch in Jalalabad eröffnet haben. Bei dem Chaos am Flughafen sind bisher zwölf Menschen ums Leben gekommen.
Militär

Afghanische Soldaten sollen Teil neuer Taliban-Armee werden

Die Islamisten suchen ehemalige Piloten und Soldaten der afghanischen Streitkräfte für einen Neuaufbau der Armee. Außerdem arbeiten die Taliban an einem neuen Führungsrat, der schon bald die Regierung übernehmen soll. Es werde keine Demokratie sein, sagten Taliban-Vertreter
Afghanistan

Wettlauf gegen die Zeit am Flughafen von Kabul

Österreichs Rettungsmission hat begonnen. Sie hängt von Deutschland ab, das 10.000 Afghanen ausfliegen will.
Die neuen Herren von Kabul. Taliban-Kämpfer patrouillieren in ihrem Pick-up durch die afghanische Hauptstadt.
Analyse

Afghanistan: Die Machtoptionen der Taliban

In Kabul gibt sich die Führung der Extremisten überraschend moderat. Doch wie lange bleibt das so? Drei Szenarien für Afghanistans Zukunft.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.