Forschungsfrage

Warum macht Süßes hungrig?

Clemens Fabry
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Zucker zu essen, ist vor allem für Übergewichtige eine Falle. Sie brauchen immer mehr, weil ihr Belohnungssystem nicht normal funktioniert.

„Bei Hunger bloß nichts Süßes essen!“ Das sei einer der schlimmsten Verhaltensfehler, die man machen kann, sagt Ernährungswissenschaftlerin Sandra Holasek von der Med-Uni Graz. Denn dann passiere, was auch eine „Presse“-Leserin bei sich bemerkt hat: Der Appetit ist nach kurzer Zeit noch größer als zuvor. Die Ursache ist, dass der Zuckerspiegel im Körper durch Süßes in die Höhe schießt, um dann rasch wieder abzufallen – bei Übergewichtigen mitunter sogar unter das Ausgangsniveau. Diese Unterzuckerung löst dann das Hungergefühl aus.

Die Crux ist, dass die Lust auf Süßes dem Menschen buchstäblich in die Wiege gelegt ist. Mehr noch: Sie ist evolutionsbedingt verankert. „Was süß ist, ist nicht giftig“, sagt Holasek. Das half den Menschen einst, ihr Essen auszuwählen – und erklärt bis heute die Vorliebe von Neugeborenen für Süßes, die auch schon der Fötus hat.

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