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Paralympics: Wenn Dabeisein zur Existenzfrage wird

Letztes Training vor den großen Spielen: Bei den Bewerben will man alles geben, doch manche nehmen sich mehr heraus, als erlaubt ist.
Letztes Training vor den großen Spielen: Bei den Bewerben will man alles geben, doch manche nehmen sich mehr heraus, als erlaubt ist. Reuters
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Was treibt behinderte Athletinnen und Athleten zum Doping? Neben dem enormen Druck dürften es finanzielle Anreize sein, fanden Forscherinnen in Tirol heraus. Ein Blick in Richtung Paralympics, die in Tokio starten.

Kennen Sie ein berühmtes Beispiel für einen Dopingfall im Behindertensport? Nein? Ganz ähnlich geht es Cornelia Blank, der stellvertretenden Leiterin des Instituts für Sport-, Alpinmedizin und Gesundheitstourismus der Tiroler Privatuniversität Umit. „Aber nicht, weil es dort nicht vorkommt“, sagt sie. „Sondern weil es den Weg an die Öffentlichkeit nicht findet.“ So seien etwa die TV-Übertragungszeiten deutlich geringer als im Nichtbehindertensport – und damit auch der Bekanntheitsgrad der Athletinnen und Athleten.

Aber auch die Wissenschaft hat das Thema bisher weitgehend ausgeklammert. „Die sozialwissenschaftliche Forschung zu Doping im Nichtbehindertensport ist in den vergangenen 20 Jahren geradezu explodiert. Im Behindertensport gibt es kaum etwas“, sagt Blank. Das soll sich durch das vor mehr als zwei Jahren gestartete, vom Wissenschaftsfonds FWF finanzierte Projekt „Doping im Behindertensport“ ändern. Ziel ist, ein detailliertes Bild von dem Phänomen zu bekommen. „Mir geht es zum einen darum zu verstehen, was in den Athleten vorgeht und zu erfahren, wie sie sich fühlen; zum anderen möchte ich ihnen helfen, mit Drucksituationen umzugehen“, schildert Blank. Ihre Studie ist die erste, die Wahrnehmung, Ursachen und Wissen zu Doping in mehreren Ländern untersucht: Neben dem österreichischen sind auch Forschungsteams aus Deutschland, der Schweiz und Großbritannien beteiligt.

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