Gebirgsforschung

Ankämpfen gegen das Wasser, das im Hang für Bewegung sorgt

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An einer langsamen, aber kontinuierlichen Hangrutschung in Tirol entwickeln Forscherinnen und Forscher der Akademie der Wissenschaften neue Monitoring-Methoden sowie naturbasierte Lösungen, um diese Naturgefahr für Häuser und Infrastruktur einzudämmen.

Sturzflutartige Überschwemmungen und Muren, wie sie in den vergangenen Wochen aufgetreten sind, können in kürzester Zeit große Schäden verursachen. Langsamere, tiefgründige Hangrutschungen sind dagegen kaum wahrnehmbar. Nichtsdestoweniger können auch sie zu irreparablen Schäden an Siedlungsobjekten führen. Verursacht werden diese Bewegungen durch unterirdische Wassermassen. Für die Prävention sei zunächst wichtig, diese Hangrutschungen und ihre Ursachen ausreichend zu verstehen, sagt Thomas Zieher, Geograf und Geoinformatiker vom Institut für Interdisziplinäre Gebirgsforschung der Akademie der Wissenschaften (ÖAW).

Er und sein Team beteiligen sich an dem EU-Großprojekt „Operandum“. Darin suchen Forscher aus zwölf europäischen Ländern sowie aus China und Australien nach naturbasierten Lösungen für „hydro-meteorologisch gesteuerte Naturgefahren“ – etwa für einen rutschenden Hang in der Tiroler Gemeinde Wattens. Um vier Zentimeter jährlich wandert dort, am Vögelsberg, eine gewaltige Erdmasse. Mobilisiert werden dabei etwa fünf Millionen Kubikmeter Material. Durch die unterirdisch einströmenden Wassermengen ist der besiedelte Hang bis zu 48 Meter tief in Bewegung. Um die Dynamik dieser Rutschung zu verstehen, habe man zunächst lokale Projektpartner von der Wildbach- und Lawinenverbauung sowie dem Bundesforschungszentrum für Wald, außerdem verschiedene Experten und involvierte Stakeholder an einen Tisch geholt, sagt Zieher. Gemeinsam wurden bestehende Daten interpretiert und eigene Monitoring-Kampagnen und Modellstudien gestartet.

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