Quergeschrieben

Von Afghanistan keine Ahnung, von politischer Täuschung schon

Wie den Österreichern in der aktuellen geopolitischen Krise mit völlig überzogenen Aussagen Stärke vorgegaukelt werden soll. So kann man sich lächerlich machen.

Selten zuvor habe ich einen solch tiefen Zwiespalt beim Schreiben erlebt wie diesmal. Afghanistan gilt das ganze Interesse und Informationsbedürfnis. Die Bilder der verzweifelten Menschen und der verschlagenen neuen Herrscher gehen nicht aus dem Kopf, werden überlagert von jenen aus Saigon im April 1975. Damals klammerten sich Menschen auf den Dächern an US-Hubschrauber. Heute fallen Afghanen von Flugzeugen.Gastkommentare und Beiträge von externen Autoren müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen.

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Ich habe von dem Land am Hindukusch keine Ahnung, trotz aller Aufmerksamkeit seit 2001 nicht wirklich. Was kann ich da an Meinung zu jenem Thema schon beitragen, das zur Zeit die meisten anderen aus den Medien verdrängt? Es einfach übergehen, weil nicht wirklich befugt, mehr als ahnungslose Sätze abzusondern? Die aber gibt es zur Genüge. Einerseits.

Andererseits. Es will mir einfach nicht gelingen, dem 1-2-3-Ticket Aufmerksamkeit zu schenken; den koalitionären oder föderalen Konflikt um die 1-2-3-G-Regeln in der Pandemie jetzt für wichtig zu halten. Nicht einmal diverse Forderungen zur Pensionserhöhung können Interesse wecken, obwohl dies vielleicht aus Eigennutz angebracht wäre. Die Nachricht, dass sich der Umbau des Parlaments am Ring verzögern und verteuern wird, wirkt überhaupt nebensächlich. Auf den kritischen Rechnungshofbericht, dass die Covid-Krise nur als Ausrede herhalten hat müssen, kann getrost ein paar Jahre gewartet werden. Er wird kommen.

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