Afghanistan

Afghanistan: Das Land, das nie zur Ruhe kommt

Paschtune, 1919. Das Volk ist geprägt durch sein Stammesdenken mit einem strengen, vom Islam geprägten Ehrenkodex.
Paschtune, 1919. Das Volk ist geprägt durch sein Stammesdenken mit einem strengen, vom Islam geprägten Ehrenkodex.Royal Geographical Society via G
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Durchzugsland für wandernde Völker, Teil fremder Reiche, Opfer von Mächterivalitäten: Die Geschichte Afghanistans wirkt wie die Kulisse in einem internationalen Drama, in dem andere den Ton angaben. Doch die sozialen Strukturen blieben davon unberührt.

Die Geografie eines Landes bestimmt oft sein Schicksal. Das gilt auch für die Geschichte Afghanistans. Es war ein Tor für Eindringlinge, die aus dem Iran oder Zentralasien nach Indien vordrangen. Das Land wurde Teil fremder Reiche und Opfer von Großmachtrivalitäten. Für die Welt war es die „vage Kulisse in einem langwierigen internationalen Drama“, in dem andere den Ton angaben, so Afghanistan-Kenner Thomas Barfield von der Boston University.

Die Afghanen selbst wirkten in diesem Stück wie Choristen mit Turbanen und immer neuen Waffen in der Hand. Ein eigenes Großreich mit einer eigenen Dynastie zu gründen fiel ihnen schwer, zu abweisend war die Landschaft, zu wenig kontrollierbar die labyrinthartigen Rückzugsräume im Gebirge, zu karg die Erträge des Bodens. Wollte hier jemand herrschen, war er schon rein wirtschaftlich auf die Hilfe von außen angewiesen.

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