Song der Woche

Lorde: Grüß mir die Sonne

Lorde: „Mood Ring“
Lorde: „Mood Ring“
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Sommerliche Hippieträume prägen „Solar Power“, das dritte Album der 1996 geborenen neuseeländischen Sängerin Lorde, sie selbst nennt es ihr „weed album“.

Lorde: „Mood Ring“. Jetzt ist es auch schon 52 Jahre her, dass das Zeitalter des Wassermanns im Lied „Aquarius“ ausgerufen wurde, und seither schwappt das „New Age“ mit all seiner Esoterik immer wieder über uns. Es böse zu verspotten, wäre längst plump, das tut Lorde auch nicht, ihre Ironie ist fein, wenn sie die „ladies“ zu Sonnengrüßen, transzendentalen Meditationen und Räuchern von Salbei auffordert.

„We can get high, but only if the wind blows“, singt sie mit warmer Stimme, während psychedelische Klänge ebenso lieblicher Natur von einem Stereokanal zum anderen wandern. Täuscht das Idyll? Alles nur Seelenfängerei? Ja und nein. „I can't feel a thing, I keep looking at my mood ring“, singt Lorde: „Tell me how I'm feeling, floating away.“ Schließlich bleibt eine gar nicht mehr esoterisch verbrämte Sehnsucht: „Take me to some kinda place. Anywhere.“ Naiv an der Oberfläche, weise darunter: ein perfekter Popsong.

Den Song der Woche küren allwöchentlich Thomas Kramar („Die Presse“) und Christoph Sepin (Radio FM4). Zu hören ist er am Sonntag zwischen 19 Uhr und 21 Uhr auf FM4. Weitere Infos auf www.diepresse.com/songderwoche und www.fm4.ORF.at .

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.08.2021)

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