In „Die Überlebenden“ erzählt der Schwede Alex Schulman eindringlich die Geschichte dreier Brüder, die die Asche ihrer Mutter in einem See verstreuen sollen. Außergewöhnlich.
Es ist kurz vor Mitternacht, ein Polizeiauto nähert sich dem entlegenen alten Holzhaus am See. Auf der Steintreppe vor dem Haus sehen die Polizisten drei Männer sitzen, blutend, mit geschwollen Gesichtern.
Mit dieser Szene beginnt Alex Schulman seinen Roman „Die Überlebenden“ – und von da an geht es nur noch zurück in der Zeit. Denn der schwedische Autor erzählt seinen – so viel sei schon gesagt – außergewöhnlichen Roman streng chronologisch, nur eben in umgekehrter Richtung: Vom Ende geht es kapitelweise zurück zum Anfang jenes langen Tages, an dem die (erwachsenen) Brüder Pierre, Benjamin und Nils mit der Asche ihrer Mutter an jenen See zurückkehren, an dem sie die Sommer ihrer Kindheit verbracht haben. Im Zwei-Stunden-Takt (wie man anhand der Uhrzeit am Kapitelanfang weiß) geht es, Abschnitt für Abschnitt, zurück in die Vergangenheit.